Weniger als drei Prozent der Apotheken starten mit Corona-Impfung

NRW-Apotheker wehren sich gegen Kritik am Impfen

An der in dieser Woche beginnenden Corona-Impfkampagne in den Apotheken beteiligen sich zunächst nur 500 der rund 18.500 Apotheken in Deutschland. Das teilte die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) dem „Handelsblatt“ mit. Diese hätten rund 25.000 Impfdosen geordert. „Ein Großteil der Apotheken bereitet sich darauf vor, diese Aufgabe zu schultern“, sagte ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening der Zeitung. „Sie sind durch Sonderaufgaben wie der Ausstellung des Impfpasses und Corona-Tests sehr eingespannt. Zudem gibt es Personalausfälle durch die hochansteckende Omikron-Variante.“ Die Zahl werde aber sukzessive anwachsen. Insgesamt hätten rund 6.000 Apotheker die notwendige Schulung absolviert.

NRW-Apotheker wehren sich gegen Kritik am Impfen

Apotheker in NRW wehren sich gegen die Kritik des Hausärzteverbandes Nordrhein am Einstieg vieler Apotheken in die Impfkampagne. „Wir wissen aufgrund der Erfahrungen in anderen europäischen Staaten wie auch den Modellprojekten in Deutschland, dass sich bei Grippeschutzimpfungen die Impfquote durch eine Beteiligung der Apotheker relevant steigern lässt“, sagte Thomas Rochell, Vorstandsvorsitzender des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe, der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Es gehe keineswegs darum, die Impfungen der Ärzte zu ersetzen. „Erste Auswertungen der Modellprojekte Grippeschutzimpfungen zeigen, dass mit dem Angebot in Apotheken vor allem Menschen erreicht werden, die sich sonst nicht haben impfen lassen. Wir können in den Apotheken vor Ort einen niederschwelligen Zugang für arztferne Kunden bieten, die vielleicht nur selten den Weg in eine Praxis finden“, sagte Rochell weiter. Bei den Covid-Impfungen gelte: „Jede Spri tze zählt. Das sollte das gemeinsame Interesse aller Heilberufler sein.“ Durch die Schulungen seien die Apotheker bestens vorbereitet, „um die Impfungen in hoher Qualität durchzuführen und im äußerst seltenen Fall von Komplikationen schnell handeln zu können.“ In jeder Apotheke vor Ort müsse es einen ausgebildeten Ersthelfer geben. Wenn es zu einer heftigen Impfreaktion kommen sollte, werde in der Regel auch in der Hausarztpraxis der Notarzt zur Hilfe gerufen. +++

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