Wende Tarifrunde Speditions- und Logistikbranche

Arbeitgeber legen Eckpunktepapier vor

Rechtzeitig vor dem Weihnachtsgeschäft bietet der Arbeitgeberverband in der laufenden Tarifauseinandersetzung verhandlungsfähige Eckpunkte an. Dabei geht die Arbeitgeberseite auch auf die Honorierung langjähriger Beschäftigter ein und sagt für die Gehälter und Löhne eine „deutliche Anhebung für 2020“ zu. Die Tarifkommission der Gewerkschaft ver.di wird in der kommenden Woche die Eckpunkte prüfen und über die weitere Vorgehensweise beschließen. Die Fortsetzung der Verhandlungen sind für Anfang Januar 2020 geplant.

„In der Vorweihnachtswoche wird es punktuell noch zu einzelnen, befristeten Maßnahmen kommen“, erklärt Andreas Jung, Verhandlungsführer für ver.di, „diese werden aber so bemessen sein, dass es lediglich zu einigen wenigen Verzögerungen bei der Paketzustellung kommen kann.“ Eis sei nicht mehr geplant, den Weihnachtsverkehr komplett lahmzulegen, da die veränderte Position der Arbeitgeberseite ein positives Signal sei. Man sei aber bereit, im Falle des Scheiterns der Verhandlungen den Konflikt wieder auszuweiten.

Dem Arbeitgeberverband Vereinigung des Verkehrsgewerbes VdV Hessen gehören neben den Kurier-, Express- und Paketdiensten DPD, Hermes und UPS auch Spediteure und Logistiker wie unter anderen Frankfurt Cargo Service, Geis, DB Schenker, Kühne & Nagel, DHL Freight, Neovia, Perishable, Dachser und Panalpina an.

ver.di fordert für die zirka 50.000 hessischen Beschäftigten in der Branche eine Aufwertung der Arbeitsverhältnisse unter anderem durch Erhöhung des monatlichen Grundentgeltes um einen Sockelbetrag von 75 Euro zuzüglich einer linearen Erhöhung von 3 Prozent. Außerdem soll es Zuschläge für langjährige Betriebszugehörigkeit von 30 Euro pro Monat geben. Damit will ver.di die Attraktivität des Arbeitsplatzes steigern und hoher Fluktuation entgegenwirken. Das Bruttomonatsentgelt für Vollzeitbeschäftigte im Produktionsbereich liegen derzeit bei rund 2.050 Euro bis höchstens 2.200 Euro. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 150 Euro pro Monat steigen, auf Beträge zwischen rund 900 und 1.000 Euro. +++ pm