Vogelsberg: Bescheidübergaben Dorfentwicklung

Dorfentwicklung unterstüzen

Den Ist-Zustand dokumentieren, den Soll-Zustand vereinbaren und umsetzen: Das Kommunale Entwicklungskonzept (KEK) für die Stadt Lauterbach ist die Grundlage, um sich als Förderschwerpunkt in der hessischen Dorfentwicklung zu bewerben. „Und es ist eine wichtige Standortbestimmung für die Kreisstadt“, unterstreicht Dr. Jens Mischak, Erster Kreisbeigeordneter, und übergibt Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller den Zuwendungsbescheid für Mittel aus dem Dorfentwicklungsprogramm.

Denn bevor Lauterbach in die Förderphase der Dorfentwicklung eintreten kann, und so die Förderung privater und öffentlicher Projekte möglich wird, ist eine umfassende Bestandsaufnahme nötig. „Welche Potenziale sind vorhanden? Wie kann eine erfolgreiche Innenentwicklung aussehen? Welche Projekte können in einzelnen Ortsteilen gefördert und umgesetzt werden – all das ist Teil des KEK, dessen Erstellung mit knapp 16.000 Euro nun etwa zur Hälfte durch das Dorfentwicklungsprogramm des Landes gefördert wird“, fügt Dr. Mischak an.

Neu dabei ist, dass das KEK Grundlage für die spätere Bewerbung als Förderschwerpunkt ist. Die sechseinhalb jährige Förderphase soll so früher beginnen können – mit einer umfassenden Bestandsaufnahme in der Hand. „Ein unschlagbarer Mehrwert, der die in Aussicht stehende finanzielle Förderung sinnig ergänzt“, sagt Dr. Mischak. Infrastruktur, bürgerschaftliches Engagement, Innenentwicklung, demografische Faktoren, dorf- und kulturgeschichtliches Erbe oder die Partizipation der Zivilgesellschaft – Kernthemen der hessischen Dorfentwicklung, mit denen sich die Kommune im Vorfeld der Förderphase intensiv auseinandersetzen muss. Die Bestandsaufnahme ist weiterhin ausgesprochen wichtig für die Kommunalpolitik. Wird dabei doch herausgearbeitet, wo die Stärken der Stadt liegen, zeigt sich Bürgermeister Vollmöller überzeugt.

Knapp 35.000 Euro aus Mitteln der Dorfentwicklung für den Spielplatz in Schwarz

Der Spielplatz in Schwarz ist in die Jahre gekommen: Spielgeräte müssen ausgetauscht werden, Zaun und Tür sind verwittert und baufällig, es fehlt an Sitzgelegenheiten zum Treffen und Verweilen. Für die Neugestaltung sind etwa 60.000 Euro veranschlagt. „Knapp 35.000 Euro aus Mitteln der Dorfentwicklung kommen also wie gerufen“, unterstreicht Dr. Jens Mischak, Erster Kreisbeigeordneter, bei der Übergabe der Förderbescheide an Lars Wicke, Bürgermeister der Stadt Grebenau. Denn damit kann der zentral in der Ortsmitte von Schwarz gelegene Spielplatz rundum erneuert werden. In einem Gemeinschaftsprojekt hat man sich vor Ort auf eine ökonomische Planung geeinigt, die den Treffpunkt aufwertet und das Dorfleben um ein runderneuertes Freizeitangebot bereichert. Grebenau ist seit August 2020 im Dorfentwicklungsprogramm des Landes Hessen aufgenommen. Bislang hat die Kommune drei Zuwendungsbescheide für Planungs- und Dienstleistungen in Empfang genommen – die Neugestaltung des Schwärzer Spielplatzes ist das erste investive Vorhaben des Förderschwerpunkts Grebenau, in dem seit Mai 2022 insgesamt fünf private Vorhaben gefördert wurden.

Dorfentwicklung unterstützt Außensanierung von Kirtorfer Heimatmuseum und Rathaus

Knapp 56.000 Euro schlagen beim Heimatmuseum zu Buche, knapp 80.500 Euro sind es beim Rathaus: Die Stadt Kirtorf will die Fassaden der beiden Fachwerkbauten sanieren, und so das schmucke Ensemble am Neustädter Tor erhalten. „Insgesamt fast 99.500 Euro aus dem Dorfentwicklungsprogramm sind es, die die beiden Projekte finanziell ergänzen“, führt Dr. Jens Mischak, Erster Kreisbeigeordneter, bei der Bescheidübergabe an Andreas Fey, Bürgermeister der Stadt Kirtorf, und Dieter Wössner, 1. Stadtrat, aus. Das denkmalgeschützte Heimatmuseum am Neustädter Tor 8, in direkter Nachbarschaft zum Rathaus, prägt das Bild in zentraler Lage. Um das zu erhalten, ist eine komplette Überarbeitung der Oberflächen der Fachwerkkonstruktionen und Reparaturarbeiten an verputzten Gefachen vorgesehen. Geplant sind auch Sanierungsmaßnahmen an beschädigten Fachwerkteilen, um die historische Bausubstanz zu erhalten. Es ergänzt so die Gesamtmaßnahmen zur Neugestaltung der Ortsmitte Kirtorfs. Auch am Rathaus soll die Fassade umfangreich saniert werden: Neben dem Sichtfachwerk werden auch sämtliche Holz- und Kastenfenster des Gebäudes überarbeitet, um die historische Bausubstanz zu erhalten. „Die Zeit der Dorfentwicklung in Kirtorf neigt sich damit dem Ende zu“, merkt Dr. Mischak an. Insgesamt wurden im Förderzeitraum 41 kommunale Projekte in den vier Handlungsfeldern Treffpunkte/Dorfgemeinschaft, Siedlungsentwicklung, technische Infrastruktur sowie Landschaft/Tourismus bewilligt. Bis Ende 2022 wurden darüber hinaus insgesamt 123 private Fördermaßnahmen mit förderfähigen Kosten in Höhe von mehr als 6,8 Millionen Euro und Zuschüssen in Höhe von etwa 2 Millionen Euro bewilligt, rekapituliert der Dezernent abschließend.

„Alte Dieffenbachschule“ bekommt neue Fenster, Unter-Schwarz einen Dorfplatz

Vom Erd- bis zum zweiten Obergeschoss: die „alte Dieffenbachschule“ in Schlitz, in der heute Stadtbücherei und Musikschule untergebracht sind, bekommt neue Fenster. Gut 220.000 Euro investiert die Stadt Schlitz in das Kulturdenkmal, und erhält dafür einen Förderbescheid für Mittel aus der Dorfentwicklung in Höhe von knapp 139.000 Euro. Mit einem weiteren Bescheid über knapp 64.000 Euro wird die Investition in die Gestaltung eines Dorfplatzes in Unter-Schwarz bezuschusst. Bei einem Termin in der Kreisverwaltung übergibt Dr. Jens Mischak, Erster Kreisbeigeordneter, Willy Kreuzer, Erster Stadtrat der Stadt Schlitz, und Martin Wedler, Fachbereichsleitung Technische Dienste der Stadt Schlitz, die beiden Bescheide. „Schlitz ist seit 2017 Förderschwerpunkt in der Dorfentwicklung, die in der Burgenstadt in diesem Jahr ausläuft – quasi auf den letzten Metern werden zwei weitere Projekte auf den Weg gebracht“, lobt Dr. Mischak. Denn die Fenster der ‚alten Dieffenbachschule‘ denkmalgerecht und energetisch sinnvoll zu erneuern, ist ein ebenso wichtiger Aspekt, wie der neue Dorfplatz für Unter-Schwarz. „Musikschule, Bücherei und ein Fixpunkt für das Dorfleben – allesamt wegweisende Projekte“, macht Dr. Mischak deutlich. In Unter-Schwarz entsteht nach dem Rückbau eines stark baufälligen Gebäudes im Jahr 2021 im Ortskern ein Dorfplatz mit Anbindung ans Backhaus. Neben dem Abriss wurden auch Planungsleistungen für eine Freifläche sowie einen Pavillon mit Mitteln der Dorfentwicklung gefördert. Die Maßnahmen mit neuem Unterbau, einem Pavillon mit Sitzgelegenheiten, Freiflächen und Grünanlagen schließen die Baumaßnahmen ein.

Freiensteinau: Bike-Point in Salz, Investitionen in DGHs, Dorfplatz und Friedhofsmauer

Im Blauen Eck geht es voran: Seit August 2020 ist die Gemeinde Freiensteinau im Dorfentwicklungsprogramm des Landes Hessen. Nun kann sie sich über gleich fünf Förderbescheide und eine Gesamtfördersumme von knapp 140.000 Euro freuen. Dr. Jens Mischak, Erster Kreisbeigeordneter, überreicht die Förderbescheide für einen Bike-Point in Salz, Investitionen an den Dorfgemeinschaftshäusern in Ober-Moos und Weidenau, am Dorfplatz Holzmühl und der Friedhofsmauer in Reinhards. In Empfang nimmt diese Andrea Quall, in der Gemeindeverwaltung unter anderem zuständig für die Bereiche Finanzen und Anlagenbuchhaltung. Die gut 140.000 Euro aus Mitteln der Dorfentwicklung verteilen sich in Freiensteinau auf mehrere Maßnahmen. „Somit profitieren gleich mehrere Ortsteile von kleiner gehaltenen Maßnahmen, die sich ideal ins Dorfleben integrieren“, sagt Dr. Mischak im Rahmen der Bescheidübergabe. Für den „Bike Point“ am Gärtchen in Salz investiert die Gemeinde insgesamt etwa 13.500 Euro, gefördert mit 8.500 Euro aus der Dorfentwicklung. Zentral im Ort gelegen, soll das etwa 200 Quadratmeter große „Gärtchen“ zu einem kleinen Dorfplatz mit Rad-Raststation, gepflasterten Bereichen, Sitzgelegenheiten und Grünanlagen ausgebaut werden. Zur Einfassung des „Bike Points“ ist zudem ein neuer Zaun vorgesehen.

Mehr als 50.000 Euro werden am DGH in Ober-Moos investiert – flankiert von knapp 31.600 Euro aus der Dorfentwicklung. Denn das DGH in Ober-Moos soll barrierefrei umgebaut werden und so zukünftig allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen. Im DGH-Gebäudekomplex in Ober-Moos sind außerdem die Feuerwehr, ein Backraum sowie ein Vereinsraum untergebracht. Mit Mitteln der Dorfentwicklung soll eine Rampe für den barrierefreien Zugang ins DGH installiert und die Außenanlage neugestaltet werden. Außerdem zieht der Backraum im mittleren Gebäudeteil in das Schlachthaus um. In den entstandenen Raum sollen eine barrierefreie Toilette sowie ein Stuhllager einziehen. Da für diese Maßnahmen einige Wanddurchbrüche für Türen und Fenster nötig sind, soll die Fassade saniert werden. Auch werden Strom, Wasser, Abwasser und Heizung neu verlegt.

Das DGH in Weidenau ist ein teilweise historisches Gebäude, das durch einen Anbau erweitert wurde. Im Zuge der Dorfentwicklung sollen mehr als 70.000 Euro – etwa 44.200 Euro davon aus Mitteln der Dorfentwicklung – in das DGH als Versammlungs- und Feierort fließen. Im Vordergrund steht dabei der Einbau einer barrierefreien Sanitäranlage. Dafür wird im Eingangsbereich des DGHs, wo sich aktuell die Garderobe befindet, ein neuer Raum geschaffen. Neben der Abtrennung und Einrichtung des neuen Raums wird auch die Umlegung von Elektrik sowie Zu- und Abwasser notwendig. Ebenfalls werden die Fassade saniert, undichte Fenster ausgetauscht und defekte Schieferplatten erneuert. Neben der Umstellung der Beleuchtung auf LED im Innern soll außerdem die Freifläche am DGH funktionell aufgewertet werden. Dafür wird die Fläche teilweise befestigt, der Zaun erneuert, und Neuanpflanzungen vorgenommen. Mehr als 46.000 Euro – davon über 29.000 Euro aus Mitteln der Dorfentwicklung – sollen den inoffiziellen Dorfplatz in Holzmühl zu einem offiziellen machen. Direkt an Backhaus und Feuerwehrgerätehaus angrenzend sollen eine Freifläche neu gepflastert werden und ein achteinhalb Meter breiter Bereich zwischen Feuerwehrgeräte- und Backhaus mit einer Pergola aufgewertet werden. Außerdem soll ein knapp 22 Quadratmeter großer Bereich vor dem Backhaus überdacht werden, um Unterstellmöglichkeiten und einen Wetterschutz zu schaffen. Die 60 Meter lange Stützmauer am Reinhardser Friedhof ist marode. Für knapp 39.000 Euro soll die Bruchsteinmauer nun saniert werden. In Teilen wird sie von Grund auf erneuert, an anderen Stellen neu aufgesetzt und verfugt. Zusätzlich ist bei der Maßnahme, die mit fast 25.000 Euro aus Mitteln der Dorfentwicklung bezuschusst wird, eine Abdeckung auf der Oberseite vorgesehen. So wird die Standfestigkeit wieder hergestellt, und das Ortsbild optisch aufgewertet. +++ pm

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