Uniper will nach seiner Rettung die Ausspeicherung von Gas stoppen

RWE kommt mit Gas-Lieferungen hin

Der Energiekonzern Uniper wird die Ausspeicherung von Gas erst beenden, wenn er gerettet ist. „Uniper entnimmt derzeit bestimmte Mengen Erdgas aus seinen Speichern, um seinen Verpflichtungen gegenüber seinen Kunden nachzukommen. Sobald sich unsere Liquiditäts-Situation wieder stabilisiert, würden wir die Entnahmen beenden“, sagte der Uniper-Sprecher der „Rheinischen Post“. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte am Donnerstag gesagt, es sei nicht richtig, dass Uniper in dieser Phase ausspeichere, der Bund wolle Uniper daher rasch anders stabilisieren. Aktuell sind die Uniper-Speicher zu 54 Prozent gefüllt.

RWE kommt mit Gas-Lieferungen hin

Der RWE-Konzern ist von den niedrigen Gas-Lieferungen aus Russland nicht betroffen. „Wir haben ohnehin nur noch geringe Mengen Gas aus Russland vertraglich kontrahiert. Dass die Gaslieferungen wieder aufgenommen wurden, können wir bestätigen, allerdings in gekürzter Menge“, sagte eine RWE-Sprecherin der „Rheinischen Post“. Zugleich betonte sie: „Unsere Speicher sind bereits gut gefüllt.“ Die Datenbank AGSI weist für RWE Gas Storage West aktuell einen Füllstand von 83 Prozent aus.

Grünen-Chefin hofft auf gefüllte Gasspeicher bis zum Winter

Grünen-Chefin Ricarda Lang sieht gute Chancen, die Gasspeicher bis zum Winter ausreichend zu befüllen. Wenn durch Nord Stream 1 jetzt wieder 40 Prozent der früheren Gasmenge nach Deutschland komme, sei dies aber kein Zeichen der Entwarnung, sagte sie am Donnerstag in der Sendung „RTL Direkt“. „Aber es ist auch ein Signal dafür, dass wir es schaffen können, die Gasspeicher zu befüllen, wenn wir uns jetzt alle ranhalten.“ Dazu gehöre der Einkauf von Gas aus anderen Quellen, Gasspeicherung auch in der Industrie, und vor allem, Energie zu sparen. Dazu habe Robert Habeck konkrete Maßnahmen vorgelegt: „Wir sorgen jetzt vor, für den Herbst und für den Winter“, so Ricarda Lang. Eine Laufzeitverlängerung findet die Grünen-Chefin bei einer Gasmangellage „nicht sinnvoll“. Es handele sich um ein Manöver der Union und von Markus Söder, um von eigenen Versäumnissen in de Energiepolitik abzulenken. Gas werde nur zu 20 Prozent zur Stromerzeugung genutzt, zwei Dritte  l davon durch Kraftwärmekoppelung, und ein großer Teil für die Spitzenlast. Dafür seien AKW nicht geeignet. „Man könnte durch die Atomkraft ein Prozent des Gases ersetzen, auf der anderen Seite stehen große Haftungsrisiken, der Verzicht auf Sicherheit bei einer Hochrisiko-Technologie.“ Das stehe in keinem Verhältnis. +++