Umweltministerin Schulze gegen Milliardenhilfe für Dürre-Schäden

Bauern rechnen mit dreistelligen Millioneneinbußen

Landwirt

Berlin. Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat die Forderung des Deutschen Bauernverbands nach Milliardenhilfen wegen Dürre-Schäden zurückgewiesen. Zwar habe sie „großes Verständnis für die aktuelle Not vieler Landwirte“, sagte die SPD-Politikerin dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Dienstagausgaben). „Aber wir dürfen nicht nur über kurzfristige Finanzspritzen reden“, sagte Schulze.

„Es kann nicht nur darum gehen, kurzfristig Ernteausfälle auszugleichen – wir brauchen eine konsequente Strategie zur Klimaanpassung in der Landwirtschaft, und die sollte natürlich auch mit ausreichend Geld unterlegt sein“, forderte die SPD-Politikerin. Schulze rief die Landwirte zu einem generellen Umdenken auf: „Denn die Landwirtschaft in Deutschland muss sich grundsätzlich auf häufigere Extremwetterlagen einstellen – seien es Trockenzeiten wie jetzt oder langanhaltende Regenperioden wie im letzten Jahr, als vielen Landwirten das Wasser buchstäblich bis zum Halse stand.“ Gerade im Osten Deutschlands würden Anpassungsmaßnahmen an lange Trockenperioden zunehmend wichtiger, betonte die Sozialdemokratin.

Bauern rechnen mit dreistelligen Millioneneinbußen

Die Dürre führt nach Schätzungen des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt zu Umsatzeinbrüchen im dreistelligen Millionenbereich im Land. „Allein beim Weizen rechnen wir mit Verlusten von mindestens 80 Millionen Euro in Sachsen-Anhalt“, sagte der Präsident des Verbandes, Olaf Feuerborn, der Mitteldeutschen Zeitung (Dienstagausgabe). Vor allem für Futterbaubetriebe und Schäfer werde es knapp, da kaum Gras oder ausreichend Mais wachse. „Für viele Betriebe wird es ohne Finanzhilfe eng, denn es muss Futter zugekauft und Saatgut für die Mitte August beginnende Aussaat beschafft werden“, so Feuerborn weiter. Die Ernteerträge bei den Getreidearten Gerste, Roggen und Weizen liegen zwischen 25 und 46 Prozent unter dem mittleren Ertrag der Jahre 2011 bis 2016. +++

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