Übergangswohnung für junge Frauen beim SkF?

Auf dem Foto sind vom SkF zu sehen - hintere Reihe: Herr Ewald Vogel, Geschäftsführer, Frau Kerstin Franke und Frau Kristin Gärtner (v.l.n.r.). vordere Reihe: Marion Neumeister, Landtagsabgeordnete Sigrid Erfurth, Deborah Müller-Kottusch, Silvia Brünnel. An dem Gespräch nahmen vom SKF-Vorstand teil (sind jedoch nicht auf dem Foto): Frau Ursula Schmitt (Erste Vorsitzende) und Frau Ulla Zahner (Stellvertr. Vorsitzende).

Fulda. Das Fuldaer Frauenhaus musste im Jahr 2017 die erschreckend hohe Zahl von 140 Frauen mit über 180 Kindern abweisen, die meisten davon aus Stadt und Kreis Fulda. Täglich kommen neue Anfragen, aber das Haus ist belegt – täglich müssen Frauen und Kinder abgewiesen werden. Das ist für alle Beteiligten eine sehr große psychische Belastung. Um sich hierüber ausführlich zu informieren, besuchte die Grüne Landtagsabgeordnete Sigrid Erfurth den Sozialdienst katholischer Frauen e.V. in Fulda. Bei dem Treffen mit der Geschäftsleitung, Vorstand und Mitarbeiterinnen, an dem auch die Grüne Stadtverordnete Silvia Brünnel sowie die Deborah Müller-Kottusch und Marion Neumeister von der Grünen Kreistagsfraktion teilnahmen, wurden mögliche Lösungen für die räumliche Enge besprochen. Es wurde festgestellt, dass sich das Bistum Fulda in ganz hervorragender Weise für die Anliegen des Frauenhauses engagiert und derzeit die Sach- und Verwaltungskosten trägt.

Nach längerer Suche steht nunmehr steine große Immobilie bereit, die derzeit umgebaut und für die Verwendung als Frauenhaus hergerichtet wird. Zwar wird es nicht mehr Plätze geben, aber durch den günstigeren Zuschnitt können die Räumlichkeiten künftig besser genutzt und ausgelastet werden. Das Gebäude bietet auch die Chance, ein neues Konzept für Frauen anzubieten, die lernen müssen, auf eigenen Füßen zu stehen und hierfür noch Unterstützungsbedarf haben. Durch die Bereitstellung einer Übergangswohnung mit einem sozialpädagogischen Betreuungsangebot könnten die betroffenen Frauen mit ihren Kindern hier einziehen. Zwar wäre noch räumlich eine Verbindung mit dem Frauenhaus gegeben, jedoch würde die Ablösung mit gezielter Unterstützung durch eine Sozialpädagogin vorbereitet. In der Übergangswohnung könnten ca. 3 Frauen mit Kindern betreut werden. Allerdings muss rasch gehandelt werden, da die Umbaumaßnahmen für das Haus anlaufen. Kommt die Übergangswohnung nicht zum tragen, wird der Vermieter eine andere Verwendung für die Raume vorsehen und nach anderen Mietern für die Wohnung Ausschau halten.

Nach Ansicht der Grünen Frauen tut sich hier eine einmalige Chance auf, weitere Hilfestellung für Frauen und Mädchen zu leisten, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Laut Sigrid Erfurth hätte Fulda mit dem SkF dann hier eine Vorreiterrolle. Eine solche Einrichtung gibt es bisher in Hessen nicht. Die Kosten für die Betreuung junger Frauen, z.B. durch die Jugendhilfe, wären wesentlich höher und könnten so eingespart werden, wie die Kreistagsabgeordnete Deborah Müller Kottusch betonte. Da die Ausschreibungen für Umbau und Renovierung bereits laufen, ist Eile geboten. Möglichst bald muss ein Konzept erstellt werden. Leider wurde das Anliegen zur Förderung der zusätzlichen Personalkosten von der AG Sozialplanung auf Kreis- und Stadtebene abgelehnt, was die Stadtverordnete Silvia Brünnel sehr bedauerte. Das Thema muss aber nach Ansicht der Grünen erneut auf den Tisch und zusammen mit der Stadt und dem Kreis beraten werden. Daher wird die Grüne Kreistagsfraktion einen entsprechenden Antrag bei der Kreistagssitzung zum Haushalt im Februar einbringen. +++ pm

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