Treffpunkt Aktiv startet im Rahmen der Chancenpatenschaften neues Kennenlern-Projekt

Kennenlern-Tüte gegen Einsamkeit

Sophia Hahn hofft auch viele Freiwillige, die sich an dem Projekt beteiligen. Foto: Lisa Laibach

Der Treffpunkt Aktiv hat das Projekt „Kennenlern-Tüte“ im Rahmen der Chancenpatenschaften „Auf gute Nachbarschaft“ ins Leben gerufen. Das Ziel der Aktion ist es, Patenschaften zwischen Menschen zu initiieren, die isoliert leben und aufgrund der Corona-Krise nur wenige soziale Kontakte haben. Dazu zählen zum Beispiel der ältere Nachbar oder der Altenheimbewohner, die sich über neue Kontakte freuen.

Einsame Nachmittage, über Deutschland verteilte Verwandte und nur wenig Kontakt zu anderen Menschen: Die Corona-Krise hat noch einmal mehr gezeigt, dass sich viele Menschen einsam fühlen und ihnen der Kontakt zu ihren Mitmenschen fehlt. Die Krise hat aber auch bewiesen, dass es viele Freiwillige gibt, die ihre Hilfe in dieser Zeit angeboten haben. „Der Treffpunkt Aktiv nimmt am Projekt „Hessen helfen“ teil, das das Land Hessen initiiert hat“, erklärt Sophia Hahn vom Treffpunkt Aktiv und fügt hinzu, dass die Resonanz aus der Bevölkerung enorm war. „Wir wollen diese Bereitschaft weiter nutzen und haben deshalb das Projekt „Kennenlern-Tüte“ ins Leben gerufen.“ Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Menschen stärken Menschen sowie der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen.

Dabei erhalten Freiwillige von den Regionalstellen des Treffpunkt Aktiv eine „Kennenlern-Tüte“, welche von ihnen mit Leben gefüllt wird. Diese Tüte wird im Anschluss an Menschen verteilt, die aktuell eher isoliert leben. „Die ersten 15 bis 20 Tüten verteilen wir an Senioren in Hünfeld und Burghaun“, erklärt Hahn. „Für einige dieser Tüten haben wir auch schon Freiwillige, die bereits ihre Tüte mit persönlichen Dingen befüllt haben.“ In der Tüte befindet sich auch eine Antwortkarte, die dann wieder an den Freiwilligen zurückgeschickt wird. „Und dann kann die Kontaktaufnahme beginnen: Ob Telefonat oder Spaziergang, Kaffee trinken oder mal einen Brief schreiben – hier gibt es viele Möglichkeiten“, gibt Sophia Hahn erste Tipps.

Neben der Antwortkarte befinden sich in der Kennenlern-Tüte einige Vorschläge für die erste Kontaktaufnahme, wie eine Bewegungsgeschichte, ein Mandala, ein Sudoku oder ein Gedächtnistraining. „Außerdem können die Freiwilligen für ihre Tüte ein beiliegendes Kleeblatt basteln, auf dem sie sich vorstellen und ein Foto dazulegen können“, so Hahn. Ziel ist es, dass die beiden Teilnehmer mindestens dreimal in Kontakt treten – per Telefon, über eine erneut gepackte Tüte, per Post oder bei einem Treffen. „Wir wünschen uns aber, dass durch die Kennenlern-Tüten-Aktion langfristige Patenschaften entstehen“, hofft Sophia Hahn, die das Projekt federführend betreut.

Der Treffpunkt Aktiv ist deshalb noch auf der Suche nach Freiwilligen, die eine Tüte packen möchten. „Wir suchen aber auch Personen, die sich über eine solche Tüte und Kontakt mit einem anderen Menschen freuen würden“, betont Hahn. Interessierte können sich bei den Regionalstellen des Treffpunkt Aktiv melden. +++