Thomas Hering und Sebastian Müller zu Gast im Klinikum Fulda

Bereits seit Monaten warnen Krankenhäuser in der gesamten Bundesrepublik vor einer Kostenexplosion durch hohe Energiepreise und gestiegene Ausgaben, die sie in eine finanzielle Notlage bringen. Bei einem Besuch im Klinikum Fulda informierten sich die Landtagsabgeordneten Thomas Hering und Sebastian Müller über die angespannte Lage in den deutschen Krankenhäusern am Beispiel des Klinikums Fulda. Obwohl der Maximalversorger bereits mithilfe von hohen Investitionen in erneuerbare, autarke Energien, wie großflächige Photovoltaikanlagen und zweier Blockheizkraftwerke seine Kostensteigerungen erheblich reduzieren konnte, sieht er sich trotzdem hohen Belastungen ausgesetzt.

Bund muss Kostensteigerungen ausgleichen

Der Vorstand des Klinikums, Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel und Burkhard Bingel, wiesen im gemeinsamen Gespräch auf die aktuellen Herausforderungen der Kliniken hin. Neben den massiv gestiegenen Kosten für Energie und Material, den wieder stark angestiegen Corona-Zahlen und den vielen krankheitsbedingten Personalausfällen beklagten sie vor allem die fehlende wirtschaftliche Planungssicherheit. „Wir brauchen jetzt rasch Klarheit wie die Bundesregierung den finanziellen Absturz der Krankenhäuser verhindern will. Ansonsten riskieren wir Ausfälle in der Versorgung von Patientinnen und Patienten.“ Damit wäre ein wichtiger Bereich der Daseinsvorsorge in Gefahr, was vor dem Hintergrund der aktuellen Krisen die Lage in Deutschland weiter verschlechtern würde.

„Für das Klinikum ist es ein großes Glück in öffentlicher Trägerschaft zu sein, denn so konnten die Stadt und der Landkreis schnell auf den höheren Bedarf reagieren und die notwendigen Eigenmittel steigern“, so Thomas Hering. Die CDU-Kreistagsfraktion hatte die Notlage bereits früh erkannt und gemeinsam mit der FDP einen Resolutionsantrag an Bund und Land gerichtet. Gerade auf Bundesebene sind neben Entlastungspaketen auch weitere und flexible Kompensationsmöglichkeiten nötig, um beispielsweise Preisanpassungen zu ermöglichen. Aber auch ein notwendiger Bürokratieabbau auf politischer Ebene wird immer wieder gefordert, um die Herausforderungen durch die Pandemie und die sowieso schon angespannte Lage meistern zu können. In dem zweistündigen Gespräch wurde auch auf die Belastung der Notaufnahmen eingegangen, da diese von einigen Menschen als Ersatz für den Hausarzt- bzw. Facharztbesuch genutzt würden, ohne dass ein tatsächlicher Notfall bestünde. Durch eine stärkere Kooperation mit niedergelassenen Ärzten in der Region soll dieses Problem jedoch abgemildert werden. In diesem Zusammenhang begrüßten Dr. Menzel und Herr Bingel den Einsatz der Landtagsabgeordneten für die Landarztquote, die in diesem Jahr im Hessischen Landtag verabschiedet wurde. Vor allem in Verbindung mit dem Einsatz der CDU für die Ausbildung von zukünftigen Medizinerinnen und Medizinern am Klinikum Fulda und die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Klinikum und Hochschule im Rahmen des Projektes „Campus Fulda der Universitätsmedizin Marburg“ lobten die beiden Vorstandsmitglieder als Gewinn für die gesamte Region Osthessen.

Zukunftsfähigkeit der hessischen Krankenhäuser stärken

Auf Landesebene hat sich die CDU-geführte Koalition auf Investitionshilfen von einer Milliarde Euro für die hessischen Krankenhäuser einigen können und hebt sich damit deutlich von anderen Bundesländern ab. Hessen hat hier einen Schwerpunkt für den Doppelhaushalt 2023 und 2024 gesetzt und erfüllt damit auch die Forderung der Hessischen Krankenhausgesellschaft zur Investitionsförderung in vollem Umfang. „Damit leistet Hessen einen entscheidenden Beitrag für die Zukunftsfähigkeit der hessischen Krankenhäuser, von der Patientinnen und Patienten genauso so wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter profitieren“, freut sich Sebastian Müller.

Die beiden Abgeordneten verwiesen auf die für 2023 und 2024 geplante deutliche Erhöhung der Investitionsmittel für die hessischen Krankenhäuser hin, die von Menzel und Bingel begrüßt wurden. Zudem sollen Kooperationen zwischen Krankenhäusern auf Landesebene mithilfe eines Förderprogrammes unterstützt werden. +++ pm