„Tag der Vertriebenen“ beim 54. Hessentag

Bürgermeister Thorsten Herrmann, Siegbert Ortmann, Markus Glanzner, Anne Weihrich, Ministerpräsident Bouffier, Landesbeauftragte Margarete Ziegler Raschdorf, Minister Stefan Grüttner, Landrat Matthias Wilkes. (v.l)

Bensheim. Der „Hessentag“ bestimmte 10 Tage lang das Leben in Bensheim an der hessischen Bergstraße. Zehn Tage lang wurde gefeiert. Zum „Tag der Vertriebenen“ am Samstag hatten sich aus allen Teilen Hessens Heimatvertriebene mit ihren Familien und Freunden nach Bensheim auf den Weg gemacht. Auch in diesem Jahr bildete der Volkstumsnachmittag „Singende, klingende Heimat“ den Höhepunkt.

Großen Applaus für ihre Grußworte erhielt das Hessentagspaar 2014, Anne Weihrich und Markus Glanzner, die sich an der Seite von Bürgermeister Thorsten Herrmann in schmucker regionaler Tracht vorstellten. Sowohl Bürgermeister Herrmann als auch Landrat Matthias Wilkes betonten in Ansprachen ihre enge Verbundenheit zu den Heimatvertriebenen.

Eindrucksvolles Bild der Geschlossenheit

Der Landesvorsitzende des Bundes der Vertriebenen (BdV) in Hessen, Siegbert Ortmann dankte den Gästen dafür, dass sie durch ihr Kommen ein eindrucksvolles Bild der Geschlossenheit sowie Verbundenheit der Heimatvertriebenen, Flüchtlinge und Spätaussiedler mit ihrer neuen Heimat Hessen abgeben. Aus den Reihen der BdV-Organisation begrüßte er den Ehrenvorsitzenden des Bundes der Vertriebenen in Hessen, Alfred Herold und die gesamte Riege des geschäftsführenden BdV-Landesvorstandes. „Wir Heimatvertriebene haben“ so der Landesvorsitzende „ein schlimmes Vertreibungsunrecht erfahren. Wir haben kennengelernt, wie es ist, enteignet und entrechtet, unter Kollektivschuld gestellt und gegen unseren Willen gezwungen zu werden, die Heimat zu verlassen.“ Das Schicksal von Flucht und Vertreibung dürfe nicht in Vergessenheit geraten. Denn die Erinnerung an das Vertreibungsunrecht, an Leid und Not der Betroffenen gehe nicht nur diese, sondern die ganze Gesellschaft an. Sie alle gilt es auf diesem Weg der Erinnerung mitzunehmen, denn das Erinnern stärkt das Miteinander der Völker Europas.

Der Bund der Vertriebenen ist der Hessischen Landesregierung unter Ministerpräsident Volker Bouffier sehr dankbar, mit der Einführung eines Gedenktages für die Opfer von Flucht, Vertreibung und Deportation dauerhaft und nachhaltig die Erinnerung an die Millionen Heimatvertriebenen lebendig zu erhalten, die während des Zweiten Weltkrieges und danach Opfer von Flucht und Vertreibung wurden. „Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, ich heiße Sie mit Ihrem Kabinettskollegen, Sozialminister Stefan Grüttner und der Hess. Landesbeauftragten für Heimatvertriebene und Spätaussiedler Margarete Ziegler-Raschdorf ganz herzlich willkommen“ schloss der Landesvorsitzende seine Ansprache.

In seiner Festansprache begrüßte der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier, dass der Bund der Vertriebenen ein integraler Bestandteil des Hessentages geworden sei. Als er das Leitwort des BdV für 2014 „Deutschland geht nicht ohne uns“ zitierte und hinzufügte „Der Hessentag geht nicht ohne den BdV“ hinzufügte, wollte der Applaus kein Ende nehmen. Dass die Hessische Landesregierung durch finanzielle Förderung der Arbeit des BdV auch künftig für Planungssicherheit sorgen will und die Einführung eines bundesweiten Gedenktages für die Opfer von Flucht, Vertreibung und Deportation voll unterstützen wird, hörten die Vertriebenen gern.

Öffentliche Bürgersprechstunde

Am Vormittag hatte die Landesbeauftragte der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf eine gut besuchte öffentliche Bürgersprechstunde abgehalten. Die Fachabteilung des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration war vertreten durch komm. Referatsleiter Thomas Bach , Monika Groh sowie Georg Unkelbach, Büroleiter der Landesbeauftragten. Unter Vorsitz von BdV-Landesvorsitzenden Siegbert Ortmann folgte die öffentliche Sitzung des Hessischen Landesbeirates für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen, an der auch Staatsminister Stefan Grüttner, die Landesbeauftragte Margarete Ziegler-Raschdorf, Georg Unkelbach, Thomas Bach und Monika Groh teilnahmen. Georg Unkelbach geht zum Monatsende in den Ruhestand. Alle Redner sagten ihm ein großes „Dankeschön“. +++ fuldainfo

Bürgermeister Thorsten Herrmann, Siegbert Ortmann, Markus Glanzner, Anne Weihrich, Ministerpräsident Bouffier, Landesbeauftragte Margarete Ziegler Raschdorf, Minister Stefan Grüttner, Landrat Matthias Wilkes. (v.l)
Bürgermeister Thorsten Herrmann, Siegbert Ortmann, Markus Glanzner, Anne Weihrich, Ministerpräsident Bouffier, Landesbeauftragte Margarete Ziegler Raschdorf, Minister Stefan Grüttner, Landrat Matthias Wilkes. (v.l)