Studie zu Kitas: Tausende zusätzliche Erzieher für Hessen nötig

SPD: Ein Jahr ist vergangen und nichts ist passiert

Die heute veröffentlichte Studie der Bertelsmann Stiftung bescheinigt dem hessischen Sozialminister und der schwarzgrünen Landesregierung, dass sie ein komplettes Jahr lang exakt nichts gemacht haben, so die SPD. „Im Vergleich zu den Zahlen im vergangenen Jahr weisen die Zahlen keinerlei Verbesserungen auf. Es bleibt weiterhin dabei, dass wir in Hessen keine kindergerechte Betreuung haben und die Gruppen zu groß zu sind“, stellt die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Lisa Gnadl, enttäuscht fest. Es bleibe wieder einmal bei großen Ankündigen und teuren Werbekampagnen, aber für die Kinder und die Erzieher*innen tue sich nichts. Dabei habe man in den vergangenen Jahren schlicht verschlafen, selbst in die Qualität der Kitas zu investieren. Stattdessen habe diese schwarzgrüne Landesregierung auf den Geldregen aus Berlin gewartet.

„Wir wissen doch alle nicht erst seit gestern, dass in Hessen ein enormer Bedarf an zusätzlichen Fachkräften in den Kitas besteht. Um die Empfehlungen der Bertelsmann-Stiftung für eine gute Qualität in den Kitas umsetzen zu können, hätte man bereits vor Jahren konkrete Maßnahmen ergreifen müssen“, so Gnadl weiter. Gemeinsam mit ihrer Fraktion habe sie daher immer wieder gefordert, endlich die Arbeits- und Einkommensbedingungen der Erzieher*innen zu verbessern, die Ausbildungskapazitäten zu erhöhen und ebenso die Bedingungen während der Ausbildung zu verbessern. All das wurde ignoriert. Stattdessen habe sich die Landesregierung vor wenigen Wochen entschlossen, einfach per Gesetz neue Fachkräfte zu schaffen, die kurz vorher noch nicht die Qualifikationsanforderungen erfüllt hatten, um als Fachkräfte gelten zu dürfen, wie man etwa am Beispiel der Sozialassistent sehe.

„Statt positive Impulse und Anreize für die Erzieherausbildung zu setzen, macht Schwarzgrün genau das Gegenteil. Auf der Strecke bleiben weiterhin die Kinder und die Erzieher*innen und dies wird vermutlich auch die neue Studie der Bertelsmann Stiftung nicht ändern“, sagte Gnadl. +++