Beim vorletzten Hünfelder Kulturabend der aktuellen Reihe waren auch die Zuschauer gefordert. Denn die „Spontanisten“, das Improvisationstheater aus Fulda, kamen ohne Drehbuch, ohne feste Dialoge, dafür aber mit umso mehr Kreativität ins Rathaus. In verschiedenen Spielen fragten sie das Publikum nach Begriffen wie Orten oder Gegenständen, die dann in die Sketche eingebunden wurden.
Und die Spontanisten um Sabine und Matthias Hauß, Shaggy Schwarz, Steffi Burk, Raffael Emmert und Tatjana Vollkmer-Witzel zeigten, das keine noch so verrückte Idee der Zuschauer nicht umzusetzen sei. So wurde beispielsweise die Rückgabe eines gekauften Zauberstabs, der wegen eines Defekts Schwiegermütter dupliziert, zu einem echten Schenkelklopfer – vor allem, weil der Käufer gar nicht wusste, um was es sich handelt und was genau kaputt ist. Auch im Kreißsaal war die Spontanität der Akteure gefordert, nachdem der Kreis-Kreißsaal-Inspektor die Verpfändung eines neugeborenen Kindes durch die Klinik an einen Kobold autorisiert hatte. Der hatte sich zuvor mit der werdenden Mutter abgesprochen, die keine Lust auf das Elterndasein hatte. Das der aufgeregte Vater davon nichts wissen durfte und sich mit dem Kobold auseinandersetzen musste, machte das Chaos im Kreißsaal perfekt.
Beim Werbe-Sketch vor der Pause tobte der ausverkaufte Rathaussaal vor Lachen, als mit den Begriffen „Bier“ und „Windel“ für eine Auszeit von Hygiene und dem Toilettengang geworben wurde: „Lassen Sie es einfach laufen – mit den Urlaubswindeln kein Problem“. Auch im zweiten Durchgang blieb es kreativ und komisch, als sich der Bürgermeister einen Küchenschrank mit verstecktem Besteckkasten schreinern lassen wollte, am Ende aber ein Wasserbett für seine Geliebte bekam, für das er das Wasser selbst mitbringen und dem Schreiner dafür als Bezahlung die Amtskette um die Hüfte binden musste.
Trotz des langen Auftritts schien das begeisterte Publikum nicht genug zu bekommen, mit Standing Ovations wurde eine Zugabe gefordert. Ganz spontan ließen sich die Spontanisten dazu auch überreden und improvisierten mit sämtlichen Begriffen des Abends einen weiteren Sketch, der als gelungener Abschluss eines tollen Kulturabends die Zuschauer nochmals begeisterte. Auch wenn die Spontanisten lieber improvisieren, genau so war es sicher geplant. Der nächste Kulturabend findet am Dienstag, 7. März, um 20 Uhr in der Stadthalle Kolpinghaus statt. Die Mädels von „Sekt and the City“ zeigen in ihrer Comedy-Revue, dass 50 das neue 30 ist. Karten gibt es auf www.huenfeld.de sowie im Bürgerbüro und der Tourist-Information im Kegelspielhaus.