SPD-Stadtgespräch: Situation im Iran und die Folgen für Geflüchtete

Es geht meistens um die Glaubwürdigkeit

Am letzten Donnerstag fand im Mehrgenerationenhaus am Aschenberg eine Podiumsdiskussion im Rahmen der SPD-Stadtgespräche zum Thema „Die Frauenrevolution im Iran und deren Situation in Deutschland“ statt. Die Veranstaltung wurde durch Sabine Waschke, SPD MdL, mit einführenden Worten eröffnet. Die Exil-Iranerin Narges Sarjoughian und der ebenfalls aus dem Iran stammende Stadtverordnete Hashem Savoji berichteten über das Leben unter dem Mullah-Regime im Iran und über die Auswirkungen der Frauenrevolution auf das Leben heute.

Im Anschluss berichtete Narges Sarjoughian über ihre persönliche Situation – als abgelehnte Asylbewerberin mit einer Duldung – in Deutschland. Trotz perfekter Sprachkenntnisse und guter Integration kann sie hier weder arbeiten noch studieren und muss mit der Angst leben, in den Iran abgeschoben zu werden, wo ihr Folter und Tod drohen. Dr. Reinhardt Asche, der als ehrenamtlicher Berater in Fulda arbeitet, berichtete über die schwierige Situation der Anerkennung als Asylbewerber. „Es geht meistens um die Glaubwürdigkeit. Wenn man bei dem ersten Interview mit BAMF nicht überzeugend wirkte, ist es dann ganz schwierig“.

Narges beschrieb sehr eindrucksvoll die Situation ihres Interviewers: nach einer Stunde schlaf, mehrstündiges Interview mit einer Dolmetscherin für eine andere Sprache und ohne Möglichkeit auf die Toilette zu gehen. In der anschließenden Diskussion gestand eine Zuschauerin mit Tränen in den Augen: „Ich bin sehr bewegt, mir steckt noch ein Kloß im Hals“. Für die rund 35 Teilnehmenden ein sehr bewegender Abend. Moderator und SPD-Landtagskandidat Szymon Mazur dankte den Podiumsteilnehmern und dem Publikum für die rege Teilnahme und der interessanten Diskussion.