SPD schlägt Patrick Krug als Ersten Kreisbeigeordneten vor

Richter am Landgericht in Fulda

SPD Kreisvorsitzender Patrick Krug bei seiner Rede. Foto: SPD

Die SPD schlägt Patrick Krug als neuen hauptamtlichen Ersten Kreisbeigeordneten des Vogelsbergkreises vor. Auf einem Parteitag am Samstag in Groß-Felda nominierten die Delegierten einstimmig den 35-jährigen Juristen, der derzeit als Richter am Landgericht in Fulda beruflich tätig und seit 2019 Kreisvorsitzender der Vogelsberger SPD ist. Nach den Plänen der CDU/SPD-Kreiskoalition soll die Wahl Krugs in der Kreistagssitzung am 7. März stattfinden. Das neue Amt antreten würde er dann gleichzeitig mit dem zukünftigen Landrat Dr. Jens Mischak im Juni 2024.

„Wir leben in herausfordernden Zeiten mit ernsthaften Problemen, die nach ernsthaften Lösungen verlangen. Nach viele Jahren im Ehrenamt will ich hauptberuflich an diesen Lösungen mitarbeiten. Denn der Vogelsbergkreis ist für mich nicht irgendein Ort, nicht irgendeine beliebige Region. Er ist meine Heimat“, machte Krug in seiner Vorstellungsrede die Motivation für seine Kandidatur als Vize-Landrat deutlich. Der Vogelsbergkreis habe das Potenzial dazu, „Menschen eine Heimat mit Zukunft zu bieten“. Um dieses Potenzial auch in herausfordernden Zeiten bestmöglich nutzen zu können, sei es wichtig Prioritäten zu setzen.

Dazu gehöre, den Schülerinnen und Schülern in den 38 Schulen des Kreises die besten Bedingungen für ihren Bildungserfolg zu bieten. „Investitionen in Schulen sind Investitionen in die Zukunft und für eine gerechtere Gesellschaft. Gerade Kinder und Jugendliche mit begrenzten finanziellen Möglichkeiten, aber einem unbegrenzten persönlichen Potenzial brauchen gut ausgestattete Schulen“, so Krug. Die Sanierung der Oberwaldschule in Grebenhain gelte es erfolgreich abzuschließen und mit einer realistischen Perspektive die bauliche Zukunft der Gesamtschule Mücke anzugehen. Für den ab 2026 startenden Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz seien die baulichen Voraussetzungen zu schaffen, die Digitalisierung solle weiter vorgetrieben und die beiden Berufsschulstandorte gestärkt werden.

„Damit die Menschen hier im Vogelsberg das finden, was sie für ein gutes Leben auf dem Land brauchen, ist eine zukunftsfähige Infrastruktur wichtig“, so Krug. Hierzu zählten auch zentrale Verkehrsprojekte. Er wolle sich daher als Vize-Landrat dafür stark machen, dass die Ortsumgehung Lauterbach-Wartenberg und der Ausbau der Vogelsbergbahn endlich kommen. Der Neubau des Kreiskrankenhauses Alsfeld müsse zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden. Auch wenn Auspendeln weiterhin zum Alltag gehören werde, gelte es, das große wirtschaftliche Potenzial, dass der Vogelsbergkreis durch seine zentrale Lage in der Mitte Deutschland und Europas gemeinsam mit den Städten und Gemeinden noch besser zu nutzen. „Rolle der Kreisverwaltung muss es dabei weiterhin sein, im Rahmen ihrer Zuständigkeit Entwicklung und Wachstum zu ermöglichen“, positionierte sich Krug. Wichtig sei ihm auch ein starkes soziales Netz, dass diejenigen auffange die tatsächlich aufgefangen werden müssten. Hierzu zählten für ihn neben niedrigschwelligen Beratungsangeboten auch ein Hospiz oder ein sicherer Ort für Frauen, die vor Bedrohung und Gewalt fliehen müssten.

Eine Heimat mit Zukunft brauche gesellschaftlichen Zusammenhalt. „Für mich zeichnet sich der Vogelsbergkreis dadurch aus, dass wir hier nicht anonym vor uns hinleben, sondern auch nach links und rechts schauen, anpacken und uns engagieren. Ich will, dass das so bleibt, auch wenn sich die Welt um uns herum verändern mag“, betonte Krug. Deshalb sei die weitere Stärkung der Aktivitäten und Angebote des Kreises für die Förderung des so vielfältigen ehrenamtlichen Engagements im Vogelsberg wichtig. „Der Vogelsberg ist eine großartige Heimat. Er hat unser Bestes verdient. Gerne will ich mein Bestes als Erster Kreisbeigeordneter geben“, rief Krug zum Schluss seiner Rede den Delegierten zu.

Zuvor hatte Maximilian Ziegler, der ab Januar dem neuen Hessischen Landtag als Abgeordneter angehören wird, den gemeinsamen Personalvorschlag von Kreisvorstand und Kreistagsfraktion begründet. „Patrick Krug ist einer, der anpackt. Bei ihm gibt es immer ein Ergebnis. Er redet nicht nur, sondern er macht, er tut, er arbeitet und führt Dinge zusammen und überlässt lose Enden nicht sich selbst“, so Ziegler. Als Volljurist und Richter sei Krug zudem auch rein formal für das Amt des Ersten Kreisbeigeordneten bestens geeignet.

Auch hat die SPD bei ihrem Parteitag einen neuen Kreisvorstand gewählt. Dabei wurde Patrick Krug als Vorsitzender bestätigt. Matthias Weitzel, Maximilian Ziegler, Susanne Schaab, Claudia Blum und der zukünftige Lautertaler Bürgermeister Lukas Becker wurden zu den stellvertretenden Kreisvorsitzenden gewählt. Komplettiert wird der Vorstand durch den neuen Schatzmeister Frederik Frimmel (Lauterbach), Schriftführerin Astrid Lünse (Ulrichstein) sowie die Beisitzerinnen und Beisitzer Rüdiger Deckenbach (Freiensteinau), Isabel Fey (Kirtorf), Conny Hentz-Döring (Lauterbach), Peter Kirchner (Grebenau), Dr. Christoph Stüber (Alsfeld) und Julia Rausch (Romrod). +++ pm