SPD kritisiert Verhalten der Stadt im Fall der Langebrückenstraße 14

Fulda. “Die Stadt reagiert erst, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist“, kritisiert die SPD-Stadtverordnetenfraktion Fulda das Verhalten der Stadt im Fall der Langebrückenstraße 14. Es wäre sinnvoller gewesen, das jetzt an die Investoren Geisendörfer und Burg verkaufte Areal selbst zu erwerben. Damit hätte die Existenz der 20 Initiativen, Projekt und Vereine in der Langebrückenstraße gesichert werden können. So aber, werden diese zu Gunsten hochpreisigen Wohnangebotes weichen müssen, befürchtet die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Rose Finkler.

Die Stadt hat damit diese Einrichtungen leichtfertig ihrem Schicksal überlassen und trägt dafür die Verantwortung. Jetzt aufgrund des offenen Briefes ein Gesprächsangebot zu unterbreiten, könne nur „eine reine Alibifunktion“ sein. Es ist zu befürchten, dass die Bündelung dieser vielen und vielseitigen Initiativen an anderer Stelle wohl kaum möglich ist. Damit dürften nicht nur einzelne Initiativen vor dem Aus stehen, möglicherweise die Gesamtheit von L14. Gerade OB Wingenfeld habe sich auf die Fahnen geschrieben, die Kulturlandschaft in Fulda besser zu fördern. Dazu gehörten allerdings nicht nur Klassikkonzerte auf dem Domplatz oder Musicals. Auch die sogenannte Subkultur, wie sie der Langenbrückenstraße gepflegt werde, gehöre dazu.

Eine Vereinbarkeit mit den kulturellen und sozialen Angebot und einem gehobenen Wohnangebot durch Privatinvestoren könne wohl kaum hergestellt werden. Eine gemischte Nutzung dieser Liegenschaft kann nur durch die Stadt als Eigentümer gesichert werden. „Ein Kauf dieses Areals hätte deshalb durchaus Sinn gemacht“, meint die stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Die Stadt müsse endlich den politischen Willen zeigen, Einfluss auf die Stadtentwicklung zu nehmen. Nur durch ein sinnvoll angewendetes Vorkaufs- und Planungsrecht ist das möglich, will man weiterhin eine soziale und kulturelle Durchmischung in der Stadt. Bisher ist dieser Wille nicht sichtbar, deshalb scheinbar nicht gewollt. Das aber bedeute, dass die Stadt die Hoheit über die Stadtplanung nur noch Privatinvestoren überlassen. „Eine sehr bedauerliche Entwicklung“, heißt es in der Mitteilung. +++

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