SPD fordert „Mentalitätswandel“ bei der Bahn

Hofreiter: "Es braucht einen Neustart bei der Bahn"

Forderungen nach einer Reform und Neuaufstellung der Bahn werden auch von der SPD unterstützt. „Wir brauchen bei der Deutschen Bahn einen Mentalitätswandel: Nicht die Maximierung des Gewinns, sondern die Maximierung des Schienenverkehrs muss das Unternehmen antreiben“, sagte SPD-Fraktionsgeschäftsführer Carsten Schneider der „Passauer Neuen Presse“. Der Bahnvorstand müsse wieder mehr in die Wartung der Züge investieren und mehr Personal in den Werkstätten einstellen. „Wer eine Zerschlagung des Bahnunternehmens fordert, wird auf den harten Widerstand der SPD stoßen. Das lassen wir nicht zu“, so Schneider. In den einzelnen Unternehmensteilen müsse jedoch „das Denken in Kästchen und Vorgärten“ aufhören.

Hofreiter: „Es braucht einen Neustart bei der Bahn“

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter fordert einen Neuanfang bei der Deutschen Bahn. Sie müsse sich wieder auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, sagte Hofreiter der „Passauer Neuen Presse“. „Jetzt muss dringend umgesteuert werden. Es braucht einen Neustart bei der Bahn“, so der Grünen-Fraktionschef weiter. Der Konzern sei in viele verschiedene Gesellschaften aufgesplittert. Das erschwere die Planung ungemein. „Wir brauchen eine Deutsche Bahn Infrastrukturgesellschaft, in der die zersplitterten Zuständigkeiten wieder zusammengefasst werden“, forderte der Grünen-Fraktionschef. Dort müsse es regional Verantwortliche geben, die sowohl für den Unterhalt als auch für den Ausbau der Infrastruktur zuständig seien. Außerdem sei eine starke Gesellschaft DB Transport notwendig, in der verschiedene Transportsparten gebündelt würden. „Also: Alles was rollt, gehört unter ein Dach“, so Hofreiter.

Zudem brauche es laut dem Grünen-Fraktionsvorsitzenden  im Verkehrsministerium „erst einmal eine andere Planungskultur“. So müssten im Bundesverkehrswegeplan die Engpass-Strecken prioritär berücksichtigt und ausgebaut werden. „Wir brauchen einen dichten Takt, funktionierende Anschlüsse und hohe Pünktlichkeit. Dafür müssen die Voraussetzungen bei der Infrastruktur geschaffen werden.“ Die Bahn-Infrastruktur sei laut Hofreiter dabei ebenso eine öffentliche Infrastruktur wie das Straßennetz: „Dafür ist der Bund zuständig, er muss die benötigen Mittel zur Verfügung stellen.“ Der Grünen-Politiker kritisierte auch das „Beraterunwesen“, das „völlig aus dem Ruder gelaufen“ sei. „Die Bahn hat viele fähige Mitarbeiter. Aber an der Konzernspitze, insbesondere im Vorstand, gibt es zu wenige, die verstehen wie das System Bahn funktioniert“, so Hofreiter. „Die Bahn muss sich wieder auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, nämlich Menschen und Güter pünktlich und zuversichtlich zu transportieren.“ +++