Immer mehr digitale Anwendungen kommen im medizinischen Bereich zum Einsatz, eine schnelle Internetverbindung trägt dazu bei, eine gute Versorgung der Patientinnen und Patienten sicherzustellen. Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus teilte heute in Wiesbaden mit, dass nach dem eigens eingerichteten Monitoring nahezu alle Plankrankenhäuser in Hessen gigabitfähig angeschlossen seien. Die Plankrankenhäuser sind als Träger das Rückgrat der stationären Versorgung, tragen die Notfallversorgung und sind in den Hessischen Krankenhausplan aufgenommen. Von den insgesamt 128 Krankenhäusern in Hessen verfügen 123 über einen gigabitfähigen Anschluss (96,1 Prozent), bei weiteren drei Plankrankenhäusern (2,3 Prozent) ist der Anschluss in Vorbereitung, bei den restlichen beiden Krankenhäusern (1,6 Prozent) besteht eine Breitbandversorgung von mindestens 100 Mbit/s.
Für viele Arbeitsprozesse sind inzwischen große Datenmengen erforderlich, die sich nur mit einer schnellen Internetanbindung realisieren lassen: Mobile Ultraschallgeräte, die Bilder in Echtzeit aufs Ärzte-Handy übertragen oder eine hochauflösende Übertragung, die eine erste schnelle und präzise Diagnose erlaubt. Zusätzlich ermöglichen hohe Datenraten die Nutzung von Telemedizin, damit sich eine Ärztin oder ein Arzt eines Krankenhauses mit einer Kollegin oder einem Kollegen andernorts per Videokonferenz beispielsweise gemeinsam ein Röntgenbild betrachten und eine Diagnose stellen beziehungsweise eine Zweitmeinung einholen kann. Auch im nicht-medizinischen Bereich steigt der Bedarf an digitalen Anwendungen, um Prozesse zu überwachen oder zu automatisieren. So können intelligente Lagersysteme fehlende medizinische Utensilien frühzeitig von selbst nachbestellen oder moderne Regelungssysteme den Heiz- und Stromverbrauch reduzieren.
„Mit der flächendeckenden gigabitfähigen Anbindung der Krankenhäuser schaffen wir in Hessen die Voraussetzungen dafür, dass Ärztinnen und Ärzte digitale Technologie nutzen und damit Patientinnen und Patienten medizinisch versorgen können. Damit stellen wir Hessens digitale Gesundheitsversorgung zukunftssicher auf“, betonte Digitalministerin Sinemus. Auch im Rahmen unserer Digitalstrategie ist es unser Ziel, eine medizinische Versorgung gerade im ländlichen Raum mit Stärkung der Gesundheitsdienste und Förderung innovativer Telemedizin weiter zu verbessern.“
„Eine verlässliche, sichere und umfassende digitale technische Infrastruktur ist eine wichtige Grundlage für die voranschreitende Digitalisierung des hessischen Gesundheitssystems. Die gigabitfähige Anbindung der Plankrankenhäuser ermöglicht moderne Behandlungsmethoden. Schnelle Datenverfügbarkeit trägt auch zur Bewältigung aktueller Krisen bei – von der COVID-Pandemie bis zur Versorgung von Personen mit Kriegsverletzungen. Auch unsere vielfältigen Projekte der telemedizinischen Vernetzung benötigen eine leistungsfähige digitale Infrastruktur“, so Hessens Gesundheitsminister Kai Klose.
„Wir haben damit bereits ein erstes großes Etappenziel unserer Gigabitstrategie erreicht. Bis 2030 werden flächendeckend Glasfaseranschlussnetze in Hessen zur Verfügung stehen“, ergänzte Sinemus. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde auch Mitte Mai 2022 der Glasfaserpakt für Hessen mit Verbänden und Telekommunikationsunternehmen unterzeichnet. Mit Stand November 2022 haben bereits 97 Plankrankenhäuser (75,8 Prozent) einen Glasfaseranschluss, bei weiteren sechs Krankenhäusern (4,7 Prozent) ist dieser in Vorbereitung. +++ pm