Schutz der Nacht für Tiere und Pflanzen – kindgerecht erklärt

Studierende der Marienschule gestalteten digitale Kinderbücher

Fulda/ Rhön. Zunehmend wird erkannt, dass auch die Nacht Schutz braucht. Falsches Licht am falschen Ort hat für viele Tierarten negative Folgen und kann die menschliche Gesundheit beeinträchtigen. Der Sternenpark Rhön und das Biosphärenreservat wollen das Thema verstärkt in die Öffentlichkeit bringen, um so ein Bewusstsein für den verantwortungsvollen Umgang mit künstlichem Licht im Freien zu schaffen.

Jetzt sind die ersten digitalen Kinderbücher zum Schutz der Nacht erschienen. Begleitet von der Sternenpark-Koordinatorin Sabine Frank und mit technischer Unterstützung von Anna Neufeld vom Medienzentrum Fulda präsentierten angehende Erzieherinnen der Fachschule für Sozialpädagogik an der Marienschule fünf gelungene Werke. Unter Leitung ihrer Lehrkraft Marlene Brons haben 24 Studierende im Fach „Medienkompetenz“ die digitalen Kinderbücher produziert.

Dabei wurde auf eine kindgemäße Sprache und Darstellung geachtet, so dass sich die einzelnen Geschichten insbesondere für ältere Kindergartenkinder und Grundschüler eignen. Entstanden sind fünf verschiedene digitale Bilderbücher von jeweils zirka fünf Minuten Länge, in denen es nicht nur darum geht, dass Tiere durch zu helles Licht geblendet, gestört und teilweise sogar vertrieben werden, sondern auch darum, wie man umweltverträglich mit Licht umgeht.

„Die Studierenden haben das Thema mit viel Gefühl, Kreativität und vor allem leicht verständlich umgesetzt“, lobt Sabine Frank. „Wer einmal versteht, dass man Außenlicht umsichtig einsetzen sollte, geht hinterher hoffentlich auch anders mit Licht um. In den Garten beispielsweise gehört kein Licht.“ Die Sternenpark-Koordinatorin jedenfalls freut sich: „So kann der Gedanke des Schutzes der Nacht Kreise ziehen – auch über die Grenzen des Landkreises Fulda hinaus.“

„Waldemar sucht den Sternenhimmel“, „Igel Ingo“, „Die Nachtwanderung“, „Der verschwundene Sternenhimmel“ und „Ella auf der Suche nach der Dunkelheit“ – häufig verraten bereits die Titel, worum es in den kindgerecht erzählten Geschichten geht: Licht bringt die Welt nachtaktiver Tiere durcheinander. Die digitalen Kinderbücher können auf Tablet-PCs (iPads) angeschaut werden. Einige haben eine Tonspur, andere sind allein zum Vorlesen gedacht.

„Unsere technischen Möglichkeiten waren begrenzt“, sagt die stellvertretende Leiterin des Medienzentrums, Anna Neufeld. „Mit Fantasie kann man aber viel machen. Die Studierenden haben entweder mit Zeichnungen gearbeitet, also im klassischen Bilderbuchstil. Oder sie stellten mit kleinen Figuren in selbstgebastelten Bühnenbildern Szenen nach und fotografierten diese. Die Abfolge der Zeichnungen oder Fotos wurde dann mit Musik und/oder Geräuschen unterlegt.“

Die Verantwortlichen sind der Überzeugung, dass die kostenfrei als Datei abgegebenen Bücher in vielen Grundschulen und Kindergärten Einzug halten werden. Joachim Schulz, der lange Zeit in der Lehrerfortbildung tätig war, unterstreicht: „Das Thema ist relativ dicht an der Lebenswirklichkeit der Kinder. Die Zusammenhänge sind leicht verständlich, und die kindgerechte Aufbereitung der Geschichten bietet den Kindern die Chance, sich einzufühlen.“ +++ (pm)