Schulz bestätigt Verzicht auf Ministeramt

Habeck begrüßt Verzicht von Schulz auf Außenministerposten

Martin Schulz (SPD)

Berlin. SPD-Chef Martin Schulz hat den Verzicht auf ein Ministeramt bestätigt. Durch die Diskussion um seine Person sehe er ein erfolgreiches Mitgliedervotum gefährdet, hieß es in einer Erklärung, die am Freitag um kurz nach 14 Uhr verbreitet wurde. „Daher erkläre ich hiermit meinen Verzicht auf den Eintritt in die Bundesregierung und hoffe gleichzeitig inständig, dass damit die Personaldebatten innerhalb der SPD beendet sind“, ließ sich Schulz zitieren.

Seine persönlichen Ambitionen müssten hinter den Interessen der Partei zurück stehen. Ursprünglich wollte Schulz Außenminister werden und damit das Amt von Sigmar Gabriel übernehmen. Der hatte am Donnerstag der amtierenden SPD-Führung „Wortbruch“ vorgeworfen. „Ich habe das Amt des Außenministers gern und in den Augen der Bevölkerung offenbar auch ganz gut und erfolgreich gemacht. Und da ist es ja klar, dass ich bedauere, dass diese öffentliche Wertschätzung meiner Arbeit der neuen SPD-Führung herzlich egal war“, sagte Gabriel der Funke-Mediengruppe. „Was bleibt, ist eigentlich nur das Bedauern darüber, wie respektlos bei uns in der SPD der Umgang miteinander geworden ist und wie wenig ein gegebenes Wort noch zählt.“ Gabriel sollte einem neuen Kabinett der Großen Koalition nicht angehören. Mit dem Rückzug von Schulz dürften seine Chancen steigen, das Amt behalten zu können – wenn es zu einer GroKo kommt.

Habeck begrüßt Verzicht von Schulz auf Außenministerposten

Grünen-Chef Robert Habeck hat den Verzicht von Martin Schulz (SPD) auf das Auswärtige Amt begrüßt. „Respekt, dass er Konsequenzen aus den Irritationen zieht“, sagte Habeck der Funke-Mediengruppe. „Das Weitere muss die SPD mit sich ausmachen.“ Politik könne Freundschaften kaputtmachen, sagte Habeck mit Blick auf den Streit zwischen Schulz und dem geschäftsführenden Außenminister Sigmar Gabriel (SPD). „Sie ist ein elend undankbares Geschäft. Man vergisst das Menschliche sehr schnell, aber das wissen wir ja alle.“ Herabsetzungen seien schwer zu ertragen, aber man müsse sie als Politiker hinnehmen, so der Grünen-Chef. „Es ist auch ein Privileg, diesen Beruf ausüben zu können.“ Zum Geschäftsmodell Politik gehöre, sich nicht so viel über persönliche Dinge zu beschweren. +++

Sie können uns jederzeit Leserbriefe zukommen lassen.

Diskutieren kann man auf Twitter oder Facebook

Hier können Sie sich für den fuldainfo Newsletter anmelden. Dieser erscheint täglich und hält Sie über alles Wichtige, was passiert auf dem Laufenden. Sie können den Newsletter jederzeit wieder abbestellen. Auch ist es möglich, nur den Newsletter „Klartext mit Radtke“ zu bestellen.

Newsletter bestellen