Schulbeginn – erfordert erhöhte Aufmerksamkeit im Straßenverkehr

Fulda. Zu Beginn der kommenden Woche gehen für Schülerinnen und Schüler. Viele Kinder werden in der nächsten Woche neu eingeschult. Gerade die Erstklässler fiebern schon seit Wochen ihrem ersten Schultag entgegen. Schulanfänger sind zugleich Verkehrsanfänger. Für sie sind die Gefahren des Straßenverkehrs noch größtenteils unbekannt. Aus diesem Grund machen sie fast zwangsläufig Fehler und geraten in Gefahrensituationen. Alle Autofahrer sollten in den nächsten Wochen besonders aufmerksam und vorsichtig zu fahren: Wer Kinder sieht, muss vorsichtig fahren, beide Straßenseiten im Auge behalten und so fahren, dass man jederzeit bremsen kann. Dies gilt besonders in verkehrsberuhigten Zonen sowie vor Kindertagesstätten und Schulen.

Bundesweit waren im vergangenen Jahr fast 22.000 Kinder in Verkehrsunfälle verwickelt. Besonders häufig verunglücken Kinder am frühen Morgen zwischen sieben und acht Uhr sowie ab Mittag, wenn die Schule aus ist. Auch wenn schon lange vor Schulbeginn Eltern mit ihren Kindern die Strecke zur Schule oder Bushaltestelle zu den üblichen Zeiten abgelaufen sind und es geübt haben, wird es eine Weile brauchen, bis der Schulweg richtig sitzt. Schulanfänger sollten noch einige Zeit begleitet werden.

Der Schulbus gilt als eines der sichersten Beförderungsmittel. Rund 10.000 Kinder und Jugendliche nutzen für den Weg zum Unterricht den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). „Dabei können Schüler wie Eltern auf eingespielte und bewährte Abläufe vertrauen“, versichert Ulrich Stüttgen. Er ist Geschäftsführer der zuständigen Lokalen Nahverkehrsgesellschaft Fulda (LNG). Gemeinsam mit den Mitarbeitern des Fachdienstes Schulen der Kreisverwaltung und in Absprache mit den Schulleitungen verantwortet er die Planungen hinter den Kulissen. „Uns bringt der Schulbeginn nach den Sommerferien nicht aus der Ruhe.“ Alles sei sehr langfristig vorbereitet und der Buseinsatz bereits vor Monaten festgelegt. „In den Ferien waren 41 Busse Montag bis Freitag täglich 5.600 Kilometer im gesamten Kreis unterwegs, mit Schulanfang sind es dann 76 Busse, die 10.500 Kilometer pro Tag zurücklegen“, gibt Stüttgen einen Einblick.

Während für den Experten diese logistische Herausforderung kein Problem darstellt, ist der Start ins neue Schuljahr für Schüler besonders aufregend – vor allem für diejenigen, die der Grundschule entwachsen sind und die nur dank ÖPNV zu ihrer neuen Schule gelangen. „Wir empfehlen den Familien, die Fahrt mit dem Bus rechtzeitig vor dem Schulstart zu üben“, rät Stüttgen. Idealerweise unternehmen Eltern gemeinsam mit ihren Kindern und vielleicht Freunden eine Art Ausflug. „Entlang der Strecke können dann die Erwachsenen zum Bei-spiel auf auffälligen Gebäude als besondere ‘Highlights‘ aufmerksam machen. Dies relativiert den großen Respekt vor dem zurückzulegenden Weg und bietet Anhaltspunkte, an die sich die Kinder möglicherweise später wieder erinnern“, empfiehlt Stüttgen.

Zur Fahrt gehört selbstverständlich ein wichtiges Utensil: die Busfahrkarte. Ist der zumutbare Fußweg zur Schule weiter als drei Kilometer vom Wohnort entfernt, haben die Schüler bis zur Mittelstufe Anspruch auf freie Fahrt. „Für diese anspruchsberechtigten Schüler gibt es die Fahrkarte in der Schule“, erklärt der LNG-Geschäftsführer. Sie besteht im Landkreis Fulda aus einem DIN A4-Bogen, auf dem die so genannte Kundenkarte samt Namen und Adresse des Schülers sowie zwölf Wertmarken für die kommenden zwölf Monate enthalten sind. „Die Kundenkarte und die Wertmarke für den jeweils aktuellen Monat muss der Schüler zusammen zur Fahrt mitnehmen und beim Einsteigen dem Busfahrer vorzeigen“, erläutert Stüttgen. Die Wertmarken der folgenden Monate gehören laut Stüttgen „in den Familientresor“. Denn hat ein Schüler einmal die eigentliche Kundenkarte verloren, erhält er gegen eine Gebühr Ersatz. Kann er die restlichen Wertmarken mitbringen, ist diese Gebühr erheblich niedriger.

Wer weniger als drei Kilometer von der Schule entfernt wohnt, kann selbstverständlich ebenfalls den ÖPNV nutzen – „die ‘CleverCard kreisweit‘ bietet sich hierfür an“, sagt der LNG-Geschäftsführer. Sie gilt ein Jahr lang, in der Schulzeit – wie der Name sagt – im gesamten Landkreis und schließt das Angebot von Bus und Bahn mit ein. In den Ferien haben Kinder und Jugendliche zusätzlich die Möglichkeit, das gesamte Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes bis zum Odenwald oder nach Limburg zu erkunden. +++ fuldainfo