Schäuble will EU-Haushalt neu ausrichten

Positive Reformanreize könnten so auch für die Eurozone gesetzt werden

Wolfgang Schäuble (CDU)

Berlin/Brüssel. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble setzt sich für eine „konsequente Neuausrichtung“ des EU-Haushalts auf sogenannten „europäischen Mehrwert“ ein. Das geht aus einem internen Papier des Bundesfinanzministeriums hervor, aus dem das „Handelsblatt“ in seiner Donnerstagsausgabe zitiert. Darin wird verlangt, die Vergabe der EU-Strukturfonds stärker an wirtschaftspolitischen Zielen der EU zu orientieren, als bisher.

„Die länderspezifischen Empfehlungen“ der EU zur Wirtschaftspolitik der Euro-Staaten sollten „konsequent als Leitlinie für bewilligungsfähige Strukturfondsprojekte genutzt werden“, heißt es in dem Papier. Das bedeutet: Wenn die EU einem Euro-Staat eine schwierige Reform etwa des Rentensystems oder des Arbeitsmarktes empfiehlt, dann soll sie diese Reform künftig mit Mitteln aus den EU-Strukturfonds unterstützen. „Positive Reformanreize könnten so auch für die Eurozone gesetzt werden“, heißt es in dem Papier.

Die „Neuausrichtung des EU-Haushalts“ will Schäuble noch dieses Jahr im Zusammenhang mit der anstehenden Überprüfung des mittelfristigen EU-Finanzrahmens durchsetzen. Der EU-Finanzministerrat wird darüber voraussichtlich bei seinem informellen Treffen Ende April in Amsterdam beraten. Bislang gibt es zwischen den milliardenschweren EU-Strukturfonds und der EU-Wirtschaftspolitik keine Verbindung. In der EU-Kommission sind zwei verschiedene Generaldirektionen für die beiden Themen zuständig. Die EU-Strukturfonds machen rund 40 Prozent des gesamten EU-Haushalts aus. +++ fuldainfo

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