Schäuble unterstützt Merz im Kampf um CDU-Spitze

Auch Roland Koch drängte Merz zur Kandidatur

Wolfgang Schäuble (CDU)
Wolfgang Schäuble (CDU)

Friedrich Merz hat einen mächtigen Verbündeten im Kampf um den CDU-Vorsitz. Nach Informationen des „Handelsblatts“ aus Parteikreisen hat sich Merz in den vergangenen Monaten immer wieder mit Wolfgang Schäuble abgesprochen, wie der Führungswechsel gelingen könnte und welche Politik die CDU wieder stark machen würde. In kleiner Runde soll sich der Bundestagspräsident Wochen vor der Hessenwahl am vergangenen Sonntag eindeutig für seinen Freund Friedrich Merz ausgesprochen haben – und gegen seinen Ziehsohn Jens Spahn.

Dem Gesundheitsminister bescheinigt Schäuble zwar ein großes politisches Talent, er hält ihn laut des Zeitungsberichts aber angeblich noch nicht reif genug für ganz große Ämter. Merz hat in den Augen Schäubles dagegen das Format und den Intellekt, die Partei und das Land zu führen. Schäuble könnte damit zu den wenigen zählen, die in Merz` Plan eingeweiht waren, die Macht in der CDU zu erobern. Schäuble öffnete dem konservat iven Rebellen Merz Türen, gab ihm Ratschläge und organisierte Unterstützung, schreibt die Zeitung weiter. Nach Informationen der Zeitung hat Merz mit Gesundheitsminister Jens Spahn am Dienstag längere Zeit gesprochen. Doch Spahn denkt wohl nicht daran, seine Bewerbung zurückzuziehen. Er ist fest entschlossen, gegen Merz in die Kampfabstimmung zu gehen. „Jens Spahn hat schon mehrere Wahlen knapp gewonnen. Er hat keine Angst, gegen Merz anzutreten“, sagt ein Vertrauter des Gesundheitsministers. Auch nach Informationen des „Spiegel“ riet Schäuble Merz schon seit geraumer Zeit, sich auf die Nachfolge von Angela Merkel vorzubereiten und bestärkte ihn in diesem Vorhaben. Spätestens bis zum Nachmittag am Tag der Hessenwahl müsse Merz für sich geklärt haben, ob er antreten wolle, riet demnach Schäuble.

Auch Roland Koch drängte Merz zur Kandidatur

Bevor sie ihren Rückzug vom CDU-Vorsitz verkündete, stand Angela Merkel unter wachsendem internen Druck. So soll es angeblich Planungen ihres Sturzes auf dem CDU-Parteitag im Dezember gegeben haben, in die zahlreiche CDU-Großen einbezogen waren, berichtet das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ unter Berufung auf Parteikreise. Der Gruppe, die Friedrich Merz in einer Kandidatur bestärkte, habe auch Roland Koch angehört, sagten CDU-Politiker dem RND. Auch Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, CDU-Vize-Chef Thomas Strobl und der Vorsitzende des Parlamentskreises Mittelstand (PKM), Christian von Stetten, hätten Merz unterstützt. Der ehemalige Unions-Fraktionschef Friedrich Merz hatte am Dienstag angekündigt, auf dem Parteitag im Dezember als neuer Parteivorsitzender der CDU zu kandidieren. Zuvor hatte Amtsinhaberin Angela Merkel ihren Rückzug angekündigt. +++

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