Sanierungsbeginn am Hochbehälter und Tiefbrunnen Langenschwarz

Es waren gute Nachrichten, die Simon Sauerbier, Eigenbetriebsleiter und Bürgermeister, am Sonntag vergangener Woche im Telefonat Ortsvorsteher Alexander Kraft übermitteln konnte. Der Beginn der Sanierungsarbeiten bei Hochbehälter und Tiefbrunnen Langenschwarz startet plangemäß – ohne Corona-bedingte Verzögerungen. Der Hochbehälter der Trinkwasserversorgung, Anfang der 1960er Jahre gebaut, ist in keinem guten Zustand mehr. Die Mängelliste ist lang. Nach Neuberechnungen und Gegenüberstellung verschiedener Varianten war im Herbst letzten Jahres die grundhafte Sanierung einem Neubau vorgezogen worden, da die einstige Auslegung als zukunftsfest und wohlbemessen bestätigt werden konnte. Das ist nicht immer gegeben. Dennoch hat die Zeit an Beton, Armaturen und Beschichtung der Wasserkammern genagt und technische Neuerungen gilt es in die Konzeption einzubinden.  Ortsvorsteher Alexander Kraft freut sich: „Das ist ein historisches Ereignis und ist nicht selbstverständlich. Eigentlich war geplant, dass der Spatenstich zusammen mit der Langenschwärzer Bevölkerung begangen wird. Auch wenn Corona dies nicht ermöglicht, werden wir es nachholen – vielleicht bereits mit der Fertigstellung im Spätherbst 2020.“

Bürgermeister und Eigenbetriebsleiter Simon Sauerbier geht zusammen mit Ortsvorsteher Alexander Kraft und Bauunternehmer Joachim Lohfink das Tiefbaugewerk als erstes von drei aufeinanderfolgenden Abschnitten durch. In einem ersten Schritt wird der Hochbehälter komplett von Erde bis zur Bodenplatte frei gelegt, um Platz für die Betonsanierung der Kammern zu machen. Im Rahmen der Bauarbeiten wird der abgedeckte Boden auf der Erddeponie zwischen gelagert. Die Lagerung war von den Behörden in unmittelbarer Nähe untersagt worden, nachdem aus der Bevölkerung Bedenken angemeldet wurden. Die Bauarbeiten an Tiefbrunnen und Hochbehälter werden in 2020 abgeschlossen werden. Danach schließen sich Bauwerksinstandsetzung, Schlosser- und Rohrleitungsarbeiten an. Der Hochbehälter ist mit 770.000 Euro budgetiert und durch die Betriebskommission im September letzten Jahres in der jetzigen Variante an Stelle eines Neubaus beschlossen worden. Von der Planung über die Gremiendurchläufe und Ausschreibung bis hin zur anvisierten Fertigstellung im Herbst 2020 werden rund 2,5 Jahre vergangen sein. Ähnliches gilt für die Sanierung der Tiefbrunnen. Die Sanierungsvorhaben von der Steigleitung und Pumpen werden parallel vorgenommen und sind mit rund 50.000 Euro veranschlagt.

Der Tiefbrunnen Langenschwarz im Wasserschutzgebiet 7229  ist 120 Meter tief und fördert innerhalb von 15 Stunden bis zu 160 Kubikmeter Rohwasser pro Tag. Das Rohwasser wird aktuell über eine Entsäuerung mit Marmor-Dolomitfilter aufbereitet und in die zwei Wasserkammern des HB Langenschwarz geleitet. Der Hochbehälter weist ein Speichervolumen von 300 Kubikmeter Inhalt auf, wovon 150 Kubikmeter als Brandreserve vorgehalten werden. Mit dem Trinkwasser aus dem Hochbehälter Langenschwarz wird vorwiegend der Ortsteil Langenschwarz mit 603 Einwohnern über 8.449 Meter Rohrnetzlänge (Hauptleitungen) versorgt. Mit den Druckerhöhungspumpen kann über eine Druckleitung der rund 70 Meter höher gelegene Hochbehälter Großenmoor beschickt werden. Im Bedarfsfall kann Langenschwärzer Wasser über diese Leitungsführung in den ganzen Kiebitzgrund und theoretisch in das gesamte Gemeindegebiet gelangen. Dabei liefert Langenschwarz einen wichtigen Beitrag. So stehen in Langenschwarz eine Trinkwassergewinnung von 35.000 Kubikmeter einem Verbrauch von 22.000 Kubikmeter gegenüber. Ein Drittel der Wassergewinnung aus Langenschwarz wird für die Versorgung der Ortsteile Hechelmannskirchen und Großenmoor verwendet.

Während der Bauphase sind für die Sicherstellung der Löschwasserversorgung öffentlich-rechtliche Verträge mit der Stadt Fulda und der Stadt Hünfeld geschlossen worden, um Großschadenlagen mit zusätzlichen Tanklöschfahrzeugen und Gerätewagen begegnen zu können. „Für den kameradschaftlichen Einsatz bedanke ich mich im Namen der Bürgerschaft bei den Verantwortlichen der Stadt Fulda und Hünfeld. Ohne diese Unterstützung wären die Sanierungsarbeiten mit einem erhöhten Risiko für die Bevölkerung des Kiebietzgrund und auch die Besicherung der Bundesautobahn BAB A7 verbunden. Das kann damit entscheiden gemindert werden.“, so Sauerbier. „Die Langenschwärzer Wasserversorgung ist ein Paradebeispiel für die vernetzt gedachte Versorgungsstrategie der Gemeindewerke der Marktgemeinde Burghaun. Dabei steht die ordnungsgemäße und fachgerechte Produktion unseres Lebensmittel Nummer eins im Vordergrund. Versorgungssicherheit entsteht durch gegenseitige Unterstützung und Austausch. Dabei bedient sich die Wasserversorgung bestmöglich natürlicher Gegebenheiten und Topografien. Aufgrund weiter Strecken und dünner Besiedlung ist dies vergleichbar aufwendig. Dafür investiert Burghaun mit einem kontinuierlichen Modernisierungs- und Anpassungsprozess in eine gute Zukunft, die sich bezahlt macht. Eine Investition in eine gute Gesundheit und Versorgungssicherheit lohnt sich.“, erläutert Bürgermeister und Eigenbetriebsleiter Simon Sauerbier. +++