Rosberg für grundlegende Änderung der Machtstruktur in der Formel 1

Für Titelträume sei es viel zu früh

Mercedes-Pilot Nico Rosberg

Berlin. Nico Rosberg fordert eine grundlegende Änderung der Machtstruktur in der Formel 1. „So wie das System im Moment ist, kann es nicht weitergehen“, sagte der Mercedes-Pilot der „Welt am Sonntag“: „Das ist alles andere als eine Ideallösung.“ Alle Piloten hätten das Gefühl, „dass die Formel 1 besser sein könnte als sie derzeit ist“. Deshalb sei es nun wichtig, dass die Fahrer, die von Chefpromoter Bernie Ecclestone zuletzt als „Windbeutel“ abgekanzelt wurden, Zusammenhalt demonstrierten: „Wenn uns jemand als „Windbeutel“ bezeichnet, muss unsere Forderung ja irgendwo angekommen sein. Das ist natürlich kein Kompliment, aber es zeigt, dass wir etwas bewirkt haben. Vorher wurden wir noch nicht einmal nach unserer Meinung gefragt.“

Vor allem die Rolle Ecclestones und die Art, wie Entscheidungen getroffen werden, sind laut Rosberg zu hinterfragen: „Es gibt so viele Schrauben, an denen gedreht werden muss – und alles hängt an der einen großen ganz oben.“ Immer wieder würden sich Entscheidungsträger gegenseitig blockieren: „Man muss sich das mal vorstellen: Da sitzen 27 Mann mit 27 Einzelinteressen an einem Tisch und eine Stimme reicht, um alles abzublasen. Das ist nicht praktikabel.“ Bis die Formel 1 wieder zu altem Glanz zurückkehren könne, sei noch ein „langer Weg“ zurückzulegen: „Das ist ein Prozess, der gerade erst angestoßen wurde.“

Mit seiner sportlichen Situation ist der 30-Jährige jedoch zufrieden. Nach drei Siegen zum Saisonauftakt bekennt er: „Ich versuche gerade, jeden Moment aufzusaugen und zu genießen. Ich hatte noch nie in meiner Karriere so viel Spaß am Rennfahren.“ Für Titelträume sei es allerdings noch viel zu früh. Ohnehin rechnet Rosberg mit dem Ende seiner Siegesserie: „Sagen wir mal so: Ich warte sicherlich nicht sehnsüchtig auf diesen Tag. Aber ich weiß, dass er irgendwann kommen wird. Denn nichts ist für die Ewigkeit bestimmt.“ +++ fuldainfo

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