RKI meldet 7082 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz sinkt auf 66,8

Studie: Impfbereitschaft unter Studierenden deutlich höher

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Samstagmorgen vorläufig 7.082 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 10,3 Prozent oder 812 Fälle weniger als am Samstagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz sank laut RKI-Angaben von gestern 67,3 auf heute 66,8 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage. Weil in der letzten Woche Donnerstag ein Feiertag war und am Freitag eine gewisse Zahl an Nachmeldungen kam, hat der Vorwochenvergleich nur wenig Aussagekraft. Für die „Bundesnotbremse“ gilt ein Inzidenzwert von 100 als Schwellwert, allerdings jeweils in den kreisfreien Städten und Landkreisen. Die bundesweite Inzidenz hat daher eher symbolische Bedeutung. Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 167.100 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 56.300 weniger als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 170 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 1.273 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 182 Todesfällen pro Tag (Vortag: 183). Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 87.298. Insgesamt wurden bislang 3,64 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Studie: Impfbereitschaft unter Studierenden deutlich höher

Die Impfbereitschaft bei Studierenden liegt deutlicher höher als im Bundesdurchschnitt. 79,2 Prozent würden sich freiwillig mit einem zugelassenen Impfstoff impfen lassen, geht aus einer Befragung der Jobvermittlungsplattform Studitemps mit der Maastricht University hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe vorab berichten. Privilegien für bereits Geimpfte sieht die Mehrheit der über 12.000 im März 2021 Befragten jedoch kritisch. 52,1 Prozent empfinden es als ungerecht, dass bereits immunisierte Menschen beispielsweise wieder Reisen dürften oder sich in großen Gruppen treffen könnten. Auch die Zufriedenheit mit dem Krisenmanagement ihrer Universitäten wurde ihm Rahmen der Untersuchung bei den Studierenden abgefragt. Diese hat im Verlauf der Pandemie abgenommen. 65,2 Prozent bewerten es als gut beziehungsweise eher gut, das sind 5,6 Prozent weniger als in der vorherigen Befragung im September 2020. Mit der Lehre sind die Studierenden aber mehrheitlich zufrieden, 74,2 Prozent gaben an, dass sie sie als gut oder eher gut empfinden, ein Zuwachs um 3,4 Prozent im Vergleich zur September-Befragung.

Mehrheit der Apotheken will digitale Impfpässe ausstellen

Die Apotheken rüsten sich für die Ausstellung der digitalen Impfpässe. „Wir gehen davon aus, dass ein großer Teil der 18.000 Apotheken in Deutschland sich dieser Aufgabe annehmen wird“, sagte Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, der „Rheinischen Post“. Voraussichtlich müssten sich etwa zehn Millionen Geimpfte ihren Nachweis aus dem gelben Heft in einen elektronischen Ausweis umtragen lassen, denn bis Juli hätten rund 50 Prozent der Bevölkerung eine Erstimpfung erhalten. „In der Apotheke werden keine Daten gespeichert, es werden nur einmalig die Daten an das RKI übermittelt.“ Der Deutsche Apothekerverband entwickle derzeit mit IBM und anderen eine Plattform, um pünktlich starten zu können. „Es ist beabsichtigt, dass die Plattform allen Apotheken ab Mitte Juni zur Verfügung gestellt wird“, so Preis. Der Bürger muss für die Umschreibung nichts bezahlen. Apotheken und Ärzte sollen vom Staat 18 Euro pro Pass-Ausstellung erhalten. So heißt es im Entwurf zur Änderung der Impfverordnung, über den die Redaktion berichtet: „Für den im Zusammenhang mit der nachträglichen erstmaligen Erstellung eines Impfzertifikats entstehenden Aufwand erhalten die Apotheken eine Vergütung von 18 Euro.“ Die Apotheken müssten in die IT investieren, Personal schulen oder gar einstellen, so der Apothekerverbands-Chef.

Mittelstandsverband erwartet Verzögerungen beim digitalen Impfpass

Der Geschäftsführer des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), Markus Jerger, befürchtet Verzögerungen bei der Einführung des europaweiten digitalen Impfpasses. Dabei seien „im digitalen Entwicklungsland Deutschland Pannen und Verzögerung programmiert“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Das Denken in Landesgrenzen behindere den digitalen Fortschritt, kritisierte Jerger und nannte als Beispiel das Pilotprojekt des Landes Thüringen. „Innovation und Digitalisierung im Unternehmen dürfen nicht am föderalen Zuständigkeits-Wirrwarr scheitern“, sagte Jerger. Es brauche „klare Zuständigkeiten, Aufgaben und Ziele sowie langfristige Planbarkeiten“ in der Digitalisierung, forderte der BVMW-Chef. Jerger sprach sich zudem dafür aus, dass die Wirtschaft stärker bei digitalen Projekten einbezogen wird. So könne die Praxistauglichkeit und Akzeptanz erhöht werden. +++