RKI meldet 27543 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz steigt auf 164

Durchschnittlich 219 Todesfälle pro Tag

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Freitagmorgen vorläufig 27.543 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 6,6 Prozent oder 1.712 Fälle mehr als am Freitagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz stieg laut RKI-Angaben von gestern 161,1 auf heute 164 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage. Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 299.100 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 31.500 mehr als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 265 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 1.530 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 219 Todesfällen pro Tag (Vortag: 216). Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 81.158. Insgesamt wurden bislang 3,25 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Medizinethikerin dringt auf Impfung sozial Benachteiligter

Die Vorsitzende des Europäischen Ethikrats, Christiane Woopen, hat sich für eine schnelle Änderung der Impfreihenfolge ausgesprochen. „Es war richtig, mit den Impfungen in den Alten- und Pflegeheimen zu beginnen. Aber jetzt sollte der Kreis schnell erweitert werden“, sagte sie der „Rheinischen Post“. Es gebe die sozialen Brennpunkte, wo Menschen beengt lebten. „Es gibt aber auch die Lehrkräfte und Personen mit schweren Vorerkrankungen, die sehnsüchtig auf eine Impfung warten. Deshalb müssen wir Priorisierung mit Pragmatismus verbinden“, ergänzte die Wissenschaftlerin, die bis 2016 auch Vorsitzende des Deutschen Ethikrats war. Woopen befürchtet nach eigenen Angaben mehr soziale Ungleichheit als Folge der Corona-Pandemie. „Ich würde Impfmobile in sozial schwierige Viertel schicken. Zu den Familien und an Arbeitsorte, wo es Probleme mit dem Abstandhalten gibt. Zu den Menschen mit schlechtem Zugang zum Gesundheitssystem“, sagte die Kölner Medizin-Professorin. Ohnehin würden die derzeit strikten Maßnahmen eher den Menschen helfen, denen es besser gehe. „Für die anderen bleibt das Infektionsrisiko oft hoch“, sagte Woopen. Die Wissenschaftlerin sagte, dass die Pandemie noch längst nicht überwunden sei: „Wir stecken gerade noch in einer schlimmen Phase.“ Deshalb könne man trotz einiger Impferfolge noch nicht entspannt sein. Vor allem die neuen Varianten könnten Probleme bereiten. „Da müsste ein weit höherer Anteil der Bevölkerung geimpft sein als bisher angenommen: um die 85 Prozent“, sagte Woopen. +++

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