RKI meldet 123046 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz steigt auf 752,7

Stiko-Chef sieht große Defizite bereits bei erster Booster-Impfung

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Samstagmorgen vorläufig 123.046 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 28 Prozent oder 27.127 Fälle mehr als am Samstagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz stieg laut RKI-Angaben von gestern 719,2 auf heute 752,7 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage. Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 1.888.700 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 173.400 mehr als vor einer Woche.

Außerdem meldete das RKI nun 134 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 671 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 96 Todesfällen pro Tag (Vortag: 92). Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 142.533. Insgesamt wurden bislang 29,69 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Hospitalisierungs-Inzidenz steigt auf 7,44

Die bundesweite Hospitalisierungsrate für Corona-Infizierte ist weiter gestiegen. Das RKI meldete am Samstagmorgen zunächst 7,44 Einweisungen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden 7 Tagen (Freitag ursprünglich: 6,73, Samstag letzter Woche ursprünglich 6,09). Am höchsten ist die Hospitalisierungsinzidenz laut der vorläufigen Daten in Saarland (11,28). Dahinter folgen Thüringen (9,48), Bayern (9,48), Nordrhein-Westfalen (9,10), Mecklenburg-Vorpommern (9,06), Schleswig-Holstein (8,86), Rheinland-Pfalz (7,76), Sachsen-Anhalt (7,75), Brandenburg (7,74), Hessen (7,68), Baden-Württemberg (6,05), Sachsen (4,76), Bremen (4,41), Hamburg (4,26), Niedersachsen (4,00), Berlin (3,52). In der Altersgruppe 0-4 Jahre liegt die Hospitalisierungsinzidenz bundesweit vorläufig bei 6,07, in der Altersgruppe 5-14 Jahre bei 1,39, in der Altersgruppe 15-34 Jahre bei 3,09, in der Altersgruppe 35-59 Jahre bei 3,51, in der Altersgruppe 60-79 Jahre bei 10,95 und bei den Ü ber-80-Jährigen bei 38,00 Krankenhauseinweisungen mit Covid-19 je Woche und 100.000 Einwohner.

Stiko-Chef sieht große Defizite bereits bei erster Booster-Impfung

In der Debatte um eine vierte Corona-Impfung hat der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, auf die große Impflücke bereits bei der ersten Booster-Impfung hingewiesen. „Derzeit hat etwa die Hälfte der Menschen keinen ersten Booster. Nur circa 21 Prozent haben entsprechend der bestehenden Empfehlung einen zweiten Booster. Die Impfungen stagnieren vollständig“, sagte er der „Rheinischen Post“. „Ein guter Schutz vor Reinfektion besteht nicht“, so der Stiko-Chef. Die Debatte über die zweite Booster-Impfung war durch einen Aufruf von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in Gang gekommen. Lauterbach hatte für die vierte Impfung auf breiterer Front geworben – auch bei unter 60-Jährigen. +++