RKI meldet 1117 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz sinkt auf 24,3

Hausärzte dämpfen Erwartung an Impfpriorisierungs-Ende

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Montagmorgen vorläufig 1.117 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 44 Prozent oder 861 Fälle weniger als am Montagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz sank laut RKI-Angaben von gestern 24,7 auf heute 24,3 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage. Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 69.500 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 36.400 weniger als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 22 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 802 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 115 Todesfällen pro Tag (Vortag: 117). Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 89.244. Insgesamt wurden bislang 3,7 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Hausärzte dämpfen Erwartung an Impfpriorisierungs-Ende

Die deutschen Hausärzte haben die Erwartungen an das Ende der Impfpriorisierung an diesem Montag gedämpft. Für viele werde der 7. Juni ein Tag wie viele andere seit Beginn der Impfkampagne sein, sagte Ulrich Weigelt, Vorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Der Impfstoff sei „noch immer zu knapp für die hohe Nachfrage und wird auch weiterhin zu unzuverlässig geliefert“. Gleichzeitig werde mit der Aufhebung der Priorisierung und der Ankündigung der Kinder- und Jugendimpfungen die Nachfrage noch zunehmen. „Aber das Setting wird das Gleiche bleiben: Wir impfen, so viel wir eben können.“ Um Enttäuschungen unter den Impfwilligen zu vermeiden, sollten sich die Ankündigungen der Politik künftig stärker an der tatsächlichen Umsetzbarkeit der Impfkampagne orientieren und weniger am beginnenden Bundestagswahlkampf, forderte Weigeldt.

Patientenschützer beklagen Aufhebung der Impfpriorisierung

Patientenschützer sehen die Aufhebung der Impfpriorisierung am Montag kritisch und weisen darauf hin, dass viele besonders gefährdete Menschen noch immer nicht geimpft sind. „Die vom Bundesgesundheitsminister angekündigten 80 Millionen Impfdosen des zweiten Quartals werden reine Illusion bleiben. Daher haben am 8. Juni zig Millionen Kranke und Menschen in gefährdeten Berufsgruppen immer noch kein Impfangebot erhalten. Um sich jetzt aus der politischen Verantwortung zu stehlen, beenden Bund und Länder die Priorisierung“, sagte Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, der „Rheinischen Post“. So würden der Impfneid und Streit in die Gesellschaft getragen. Auch die Betriebsärzte schon jetzt zuzuschalten, werde den Konflikt vergrößern, sagte Brysch. „Denn mit über 400 Impfzentren und 35.000 Praxen mangelt es nicht an Impfstellen, sondern allein an Impfstoffen. Für die Patienten ist das ein verheerendes Zeichen. Währe  nd ihre Hausärzte für sie nur zehn Impfdosen pro Woche vorhalten können, werden im Gewerbegebiet nebenan die Betriebe gleich mit tausenden Ampullen versorgt.“ +++

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