RhönEnergie Gruppe investiert 4,5 Millionen Euro in Wasserwerk

Investition in die Versorgungssicherheit der Region

Mehr Versorgungssicherheit im Bereich Trinkwasser für die Stadt Fulda, eine Entlastung der Tiefbrunnen der Stadtregion und ein Fünftel weniger Energieverbrauch – das bringt die Erweiterung des Wasserwerks der RhönEnergie Gruppe in der Frankfurter Straße in Fulda. Am heutigen Freitag wurde das Wasserwerk im Beisein von Mitgliedern des Aufsichtsrats um seinen Vorsitzenden Landrat Bernd Woide und Ehrengästen aus der heimischen Kommunal- und Landespolitik darunter Landtagsabgeordneter Thomas Hering, Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld, Stadtverordnetenvorsteherin Margarete Hartmann, Fuldas Stadtbaurat Daniel Schreiner und der Wirtschaft feierlich neu eingeweiht.

4,5 Millionen Euro hat die Gruppe in die Erneuerung und den Ausbau des Wasserwerks investiert. Kernstück der Arbeiten ist die Verdoppelung des Trinkwasserspeichers auf ein Volumen von 1,1 Millionen Liter. „Das Wasserwerk existiert schon mehr als 60 Jahre. Aber in die bestehende Anlage haben wir jetzt so viel investiert, dass wir tatsächlich von einer Neu-Einweihung sprechen können“, sagte Martin Heun, Sprecher der Geschäftsführung der RhönEnergie Gruppe. Heun lobte, dass es der Netzgesellschaft OsthessenNetz mit den Geschäftsführern Matthias Hahner und Andreas Bug sowie Projektleiter Stefan Bleuel an der Spitze gelungen sei, im Kosten- und im Zeitrahmen zu bleiben. „Unser Trinkwasser ist Natur pur für die Region. Unser Trinkwasser ist es wert, geschätzt zu werden. Und täglich getrunken zu werden. Dazu möchten wir Sie heute motivieren“, sagte Heun.

Dr. Arnt Meyer, Geschäftsführer der RhönEnergie Gruppe, sagte, das Unternehmen habe in das Wasserwerk investiert, um die Versorgungssicherheit mit weiter Perspektive in die Zukunft zu sichern. Meyer erläuterte: „Wir investieren hier mit dem Blick auf mehrere Jahrzehnte. Das gilt für die allermeisten unserer Investitionen. Sie rechnen sich oft erst nach vielen Jahren. Deshalb ist uns wichtig, dass wir nach Möglichkeit auch Planungssicherheit für mehrere Jahrzehnte haben.“ Das gelte insbesondere für Investitionen in Nachhaltigkeit. Die RhönEnergie Gruppe werde in den nächsten Jahren 100 Millionen Euro in die Erzeugung von Strom aus Wind und Sonne sowie weitere 100 Millionen Euro in neue Leitungen investieren, damit der saubere Strom auch zu den Verbrauchern kommt.

Investition mit weitem Blick in die Zukunft

Projektleiter Stefan Bleuel berichtete anschaulich, welch großen Aufwand die Gruppe betreibt, um die Region mit Trinkwasser von höchster Qualität zu versorgen. Das zusätzliche Trinkwasserreservoir hilft auch, das Quellwasser aus der Rhön besser zu nutzen. Mit dem neuen Trinkwasserspeicher wird Redundanz und damit zusätzliche Versorgungssicherheit gewonnen. Die Fördertechnik verbraucht jetzt ein Fünftel weniger Strom als bisher. Jeden Tag gibt das Wasserwerk im Schnitt 7,5 Millionen Liter ab. Damit könnte man das Schwimmbecken im Sportbad Ziehers mehr als fünfmal komplett füllen. Damit der Speicher immer gut gefüllt bleibt, fließt Wasser aus Quellen und Brunnen, zum großen Teil aus dem Biosphärenreservat Rhön, nach.
Landrat Bernd Woide, Vorsitzender des Aufsichtsrats der RhönEnergie Gruppe, dankte den Verantwortlichen der RhönEnergie für ihre Weitsicht. „Wir sind dankbar, dass die RhönEnergie Gruppe so viel in die Versorgungssicherheit mit Trinkwasser investiert“, sagte Woide. Der Landkreis Fulda sei zwar eine wasserreiche Region, doch der Wasserreichtum sei nicht grenzenlos. Das hätten die vergangenen ungewöhnlich heißen Sommer vor Augen geführt. Deshalb müssten die Menschen auch in Osthessen nachhaltiger mit der Ressource Wasser umgehen. Die Modernisierung des Wasserwerks sei ein Beitrag dazu. Im Nachgang an die Redebeiträge erteilten Stadtpfarrer Stefan Buß von der Katholischen Stadtpfarrei Fulda und Pfarrerin Anke Heil von der Evangelischen Lutherkirche Fulda dem Bauwerk und den Menschen, die in ihm arbeiten, den kirchlichen Segen. +++ pm/ja

Hintergrund
Das Wasserwerk Frankfurter Straße

• … hat seit seiner Inbetriebnahme im Jahre 1958 bereits 190 Millionen Kubikmeter Wasser abgegeben. (das sind 190 Milliarden Liter!)
• … gab im Jahr 2023 insgesamt 3,1 Millionen Kubikmeter Trinkwasser an die Haushalte und Gewerbekunden in Fulda ab.
Prozess der Wasseraufbereitung:

Das dem Wasserwerk zugeleitete Rohwasser aus den Brunnen in der Fulda-Aue und in Fulda-West enthält in kleinsten Mengen auch Stoffe, die nicht erwünscht sind, etwa weil sie das Leitungsnetz oder die Armaturen in den Räumen der Kunden angreifen. So schädigt natürliche Kohlensäure, bei Mineralwasser hoch willkommen, auf die Dauer die Innenwände von Metallrohren. Und feinste Schwebeteile erweisen sich bei hochwertigen Armaturen als Sand im Getriebe.
Solche Störstoffe werden im Wasserwerk Frankfurter Straße durch Verdüsung (Abbau der Kohlensäure) und Filtrierung (Entfernung der Schwebeteile) gezielt entfernt. Konkret: Das unbehandelte Rohwasser wird in Verdüsungskammern gepumpt und anschließend durch Filterbecken geleitet, bevor es im Reinwasser¬becken auf den Transport zum Verbraucher wartet. Im Zuge der Wasser¬aufbereitung wird das Wasser zudem „entsäuert“ und dadurch der PH-Wert angehoben.
Das zum Schluss ins Leitungsnetz gepumpte Trinkwasser hat höchste Qualität. Denn selbstverständlich hält die RhönEnergie Gruppe die strengen Reinheits¬anforderungen der Trinkwasserverordnung kompromisslos ein. Zur Sicherheit wird das Trinkwasser darüber hinaus regelmäßig von unabhängigen Laboren geprüft. Kaum ein anderes Lebensmittel unterliegt so strengen Kontrollen.

Fakten zur Trinkwasserversorgung der RhönEnergie Gruppe:

• Die RE-Gruppe versorgt rund 82.000 Menschen zuverlässig mit Trinkwasser, und zwar in Fulda (ohne Edelzell), Eichenzell und Ebersburg.
• Die Förderung, Aufbereitung und Verteilung des Trinkwassers liegt in der RhönEnergie Gruppe in den Händen der OsthessenNetz GmbH.
• Das Unternehmen verfügt über 30 Tiefbrunnen, die im Schnitt 150 Meter (25 – 250 m) tief sind. Davon befinden sich acht stadtnah in der Fulda-Aue und 15 in Fulda-West sowie sieben in der Rhön. Hinzu kommen mehrere Quellen, davon drei im Rhöner Gichenbachtal.
• Das Unternehmen betreibt mehrere moderne Wasserwerke, das größte in Fulda, das zweitgrößte in der Rhön.
• Der Anteil des Quell- und Brunnenwassers, der aus der Rhön in die Stadt kommt, beträgt rund ein Sechstel der in Fulda benötigten Gesamtmenge.
• Allein im Stadtgebiet Fulda gibt es 12 Hochbehälter mit einer Pufferspeicher¬ Kapazität von 15.680 Kubikmetern (= 15.680.000 Liter).
• Das Rohrnetz der OsthessenNetz GmbH ist 870 Kilometer lang (inkl. der Hausanschlussleitungen).
• Im Jahr 2023 haben die Wasserwerke der RhönEnergie Fulda zusammen rund fünf Millionen Kubikmeter Trinkwasser an ihre regionalen Kunden abgegeben.

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