Post-Vorstand kann sich Impfanreize vorstellen

Gebäudereiniger appellieren an Belegschaft zur Impfung

Tobias Meyer, Vorstand bei der Deutschen Post, hält Anreize für denkbar, um das Impfen zu beschleunigen. „Ich kann mir Impfanreize grundsätzlich vorstellen“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Dies sei aber eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. „Als Unternehmen richten wir uns daran aus, was uns durch den Gesetzgeber und die Gesellschaft nahegelegt wird.“ Eine 3G-Regel, also geimpft, genesen oder getestet, für Paketzusteller und Briefträger schließt Meyer aus.

„Wir haben seit Beginn der Pandemie keine Indizien, dass die Zustellung ein besonderes Infektionsrisiko darstellt.“ Im Rahmen des Arbeitsschutzgesetzes seien die Eingriffsmöglichkeiten daher gering. „Dementsprechend gibt es keine Maßnahmen, die über die bisherigen Schritte hinausgehen.“ Aufgrund des Paket-Booms während der Corona-Pandemie habe die Deutsche Post bei der Sortierung und Zustellung derzeit so viele Beschäftigte wie noch nie im Einsatz. „Bundesweit sind b ei uns jetzt knapp 200.000 Beschäftigte im Einsatz – das ist für den Sommer ein Rekordwert“, sagte Meyer. Die Zahl der Beschäftigten liege damit rund 8.000 höher als noch im Vorjahr.

Gebäudereiniger appellieren an Belegschaft zur Impfung

Der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) hat in neun verschiedenen Sprachen einen Appell an die Beschäftigten der Branche gerichtet, sich impfen zu lassen. Das berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Wir sind eine beschäftigungsstarke Branche, wir sind eine multikulturelle Branche, und wir sind eine Branche, die in dieser Pandemie eine systemrelevante und verantwortungsvolle Rolle für die Gesellschaft übernimmt“, sagte Bundesinnungsmeister Thomas Dietrich den Funke-Zeitungen. „Daher sollten wir auch beim Thema Impfen mit Vorbildfunktion vorangehen.“ In dem Impfaufruf schreibt der Verband, dass die Quote von 60 Prozent der vollständig geimpften Menschen in Deutschland gut, aber noch nicht ausreichend sei. Eine Impfung schütze auch Kinder, Angehörige, Freunde und Kollegen, heißt es weiter.

3G in Zügen vor dem Aus

Die umstrittenen Pläne zur Einführung von 3G in Zügen der Deutschen Bahn stehen vor dem Aus. Wie die „Bild“ berichtet, laute das Ergebnis des von Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) geführten Prüfverfahrens, die Maßnahmen sei „nicht umsetzbar“. Das Blatt hatte zuvor berichtet, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die sogenannte 3G-Regel in Fernzügen durchsetzen wollte. In diesem Fall hätten nicht mehr alle, sondern nur noch Geimpfte, Genesene und Getestete Bahn fahren dürfen. Scheuer hatte mehrere Ministerien mit der Prüfung beauftragt. Daraufhin stellten sich die Ministerien für Verkehr, Gesundheit und Inneres einheitlich gegen den Plan der Kanzlerin. Auch im SPD-geführten Justizministerium gab es Bedenken gegen eine 3G-Pflicht in den Zügen. Klaus-Dieter Hommel, Vorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), sagte zu „Bild“: „Unsere Argumente wurden offensichtlich berücksichtigt – und damit eine unzumutbare Belastung für das Zugpersonal verhindert.“ +++