Positive Petersberger Wasserbilanz im Jahr 2022

Der Wasserverlust in Petersberg bleibt niedrig: Nur ein Bruchteil des geförderten Wassers kommt nicht bei den Verbrauchern an. Das ist einer konsequenten Optimierung in den vergangenen Jahren zu verdanken. Die jüngste Wasserbilanz zeigt zudem, dass die Bürgerinnen und Bürger sparsam mit dem kostbaren Gut umgehen.

Wasserverlust bedeutet, dass das Wasser, das an den Quellen und Brunnen gefördert wird, letztlich nicht in Gänze bei den Verbrauchern ankommt. Gründe dafür sind Schäden an den Rohren, die oftmals zu spät bemerkt werden. „Unser Rohrnetz ist 137 Kilometer lang. Da kann es leider immer wieder zu Rohrbrüchen kommen. Wir müssen bis zu 50-mal im Jahr ausrücken, um die Lecks zu reparieren“, erklärt Manuel Schäfer, technischer Betriebsleiter der Gemeindewerke Petersberg. Wasserverlust stellt ein großes Problem dar: Denn einerseits können die Gemeindewerke Wasser, das verloren gegangen ist, nicht verkaufen, und andererseits musste dennoch die Energie aufgewendet werden, um es überhaupt erst zu fördern und aufzubereiten.

„Uns geht dadurch bares Geld durch die Lappen. In Petersberg waren die Wasserverluste bis 2018 stetig gestiegen“, verdeutlicht Bürgermeister Carsten Froß und nennt Zahlen: Damals wurden rund 950.000 Kubikmeter aus den Petersberger Quellen und Brunnen gefördert, 180.000 Kubikmeter davon gingen auf dem Weg zu den Haushalten jedoch verloren – das entspricht fast 20 Prozent der Fördermenge. „Um diese massiven Verluste zu verhindern, sind sowohl Prozesse als auch die Personalsituation optimiert worden“, sagt der Bürgermeister. So ist unter anderem die Kontrolle in den vergangenen Jahren stark erhöht worden. Das Netz wird täglich mittels Fernwirktechnik überprüft und ausgewertet, hinzu kommen eine monatliche Kontrolle durch örtliche Begehung und Dokumentation der Wasserwerksanlagen sowie eine regelmäßige Auswertung aller Daten und eine Zusammenstellung der Wasserstatistik.

Mit Erfolg: Der Wasserverlust konnte in den Jahren nach 2018 deutlich eingedämmt werden. Vergangenes Jahr betrug er nur noch 7,1 Prozent. Insgesamt wurden 812.025 Kubikmeter gefördert, der Wasserverlust betrug 57.820 Kubikmeter. Das bedeutet eine Ersparnis von mehr als 176.000 Euro im Vergleich zu 2018, da weniger Wasser zugekauft und weniger Energie aufgebracht werden musste.

Die Wasserbilanz bringt weitere Erkenntnisse zutage: Die Gemeindewerke haben weniger Wasser verkauft als im Vorjahr – und das, obwohl der Sommer 2022 besonders lang und trocken war. „Das beweist, dass die Petersbergerinnen und Petersberger behutsam mit dem kostbaren Gut umgehen. Letztlich entsteht so ein doppelter Gewinn: Die Bürger sparen, weil sie weniger verbrauchen, und die Gemeindewerke sparen, weil weniger Wasser gefördert und somit weniger Energie verbraucht werden muss“, lobt Bürgermeister Froß. Ein Wermutstropfen: Vergangenes Jahr musste mehr Wasser bei Fremdversorgern zugekauft werden. Betriebsleiter Schäfer schließt daraus: „Die Summe liegt mit 90.890 Kubikmeter zwar noch deutlich unter dem Zukauf von 141.210 Kubikmeter im Jahr 2018, aber es ist ein Indiz, dass wir einen neuen Tiefbrunnen benötigen.“ Dies soll in den kommenden Monaten ausgiebig analysiert werden. +++ pm