Berlin. Politiker von Union, SPD und FDP werfen der AfD eine Relativierung der Verbrechen der Nazizeit vor. Auslöser ist eine Passage im Entwurf der Alternative für Deutschland (AfD) für ein Grundsatzprogramm, berichtet das „Handelsblatt“. In einem Unterkapitel zu den Themen „Kultur, Sprache und Identität“ heißt es: „Die aktuelle Verengung der deutschen Erinnerungskultur auf die Zeit des Nationalsozialismus ist zugunsten einer erweiterten Geschichtsbetrachtung aufzubrechen, die auch die positiven, identitätsstiftenden Aspekte deutscher Geschichte mit umfasst.“
Der kulturpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Marco Wanderwitz (CDU), widersprach dem Vorwurf einer verengten deutschen Geschichtsbetrachtung. Die Feststellung der AfD sei „zynisch und atmet einen sehr erkennbaren schlechten Geist“, sagte Wanderwitz der Zeitung in seiner Online-Ausgabe. „Die Einmaligkeit der Shoa, die unvorstellbare Dimension der Barbarei, der beispiellose Zivilisationsbruch – jede Relativierung und `Kleinermachung` dessen ist völlig inakzeptabel.“ Natürlich müsse dieser Punkt der deutschen Geschichte „ganz besonders im Fokus bleiben“. Der Vorsitzende des Kulturausschusses im Bundestag, Siegmund Ehrmann (SPD), warnte davor, das Erinnern an den „Zivilisationsbruch des Nationalsozialismus“ infrage zu stellen. „Wer das aufbrechen will, der will diese Form des Erinnerns für die Zukunft abräumen“, sagte Ehrmann dem Blatt.
Der Chef der FDP in Rheinland-Pfalz, Volker Wissing, betonte, dass die Erinnerungskultur in Deutschland nicht politischen Vorgaben folge. Sie werde vielmehr von überzeugten Bürgern gelebt. „Dass die AfD den Nationalsozialismus verharmlosen möchte, lässt sich nur mit der gedanklichen Nähe der Partei zu ihm erklären“, sagte Wissing dem „Handelsblatt“. In einer freien Gesellschaft entschieden aber die Bürger, welchen Teilen ihrer Geschichte sie besondere Aufmerksamkeit widmen wollten. „Die Forderung der AfD“, so Wissing, „lässt die Absicht der Partei erkennen, unsere Gesellschaft ideologisch zu indoktrinieren.“ +++ fuldainfo
“Die aktuelle Verengung der deutschen Erinnerungskultur auf die Zeit des Nationalsozialismus ist zugunsten einer erweiterten Geschichtsbetrachtung aufzubrechen, die auch die positiven, identitätsstiftenden Aspekte deutscher Geschichte mit umfasst.”
In diesem Satz steht nichts, was den Nationalsozialismus rechtfertigt, gutheißt oder gar verherrlicht. Mit dem Satz ist ebenfalls nicht gesagt, dass der Nationalsozialismus mit seinen Grauen NICHT im Focus des Geschichtsunterrichts bleiben soll. Keine Ahnung, was Kritiker der AfD da herauslesen. Der Kommentar von SigismundRuestig an dieser Stelle hat mit dem Artikel oben gar nichts zu tun. Das ist jedenfalls kein Punkt, an dem man die AfD kritisieren muss.
Jetzt habe ich mich 2 Jahre in sozialen Medien wie Facebook etc. und in Foren diverser klassischer (Zeitungs-)Medien getummelt und fleißig ausgewählte Themen aus Politik, Gesellschaft, Wissenschaft und Philosophie kommentiert. Ich muß feststellen, dass diese Medien zur seriösen Diskussion derartiger Themen ungeeignet sind. Selbst viele Medien schließen ihre Foren z.B. bei Flüchtlingsthemen.
Zu viele der Teilnehmer basteln sich ihre eigene Wahrheit zusammen, akzeptieren keine abweichende Meinung und bringen das auch noch unflätig und häufig beleidigend in primitiven Jargons und Denkmustern zum Ausdruck. Wir wissen, dass mittlerweile rd. 20% unserer Bevölkerung (im Osten mehr, im Westen weniger) dem Gedankengut von AFD und PEGIDA folgen. Viele wehren sich, in die rechte Ecke gestellt zu werden („man wird doch noch mal sagen dürfen“). Aber in diesem Fall mache ich es mir auch mal so einfach wie diese „besorgten Bürger“:
Wer rassistische Parolen absondert, ist verdammt noch mal ein Rassist! Und wer populistisch gegen Flüchtlinge hetzt, befördert Ausländerfeindlichkeit und ist für solche abstoßenden Bilder wie z.B. kürzlich wieder in Sachsen auch mit verantwortlich! Dort hetzen selbsternannte Retter des christlichen Abendlandes unbehelligt gegen Flüchtlinge und treten damit die christlich-abendländische Kultur mit Füßen (offensichtlich sind sie intellektuell nicht in der Lage, diesen Widerspruch zu erkennen!). So weit ist es mit unserer Gesellschaft gekommen! Geschichte wiederholt sich. Man möchte heulen.
Ich habe versucht, meine diesbezüglichen Erfahrungen in meinem Song „Der Tastaturrevoluzzer“ zu verarbeiten.
„… Die Kommentare anderer Leute:
teils Verschwörer der übelsten Sorte,
teils dumpfbackige, hirnlose Beute
einer versponnenen, verbohrten Kohorte….“
http://youtu.be/sBom50KrkBk
Viel Spaß beim Anhören.
Ich habe aber keine Lust mehr, mich als Projektionsfläche für verwirrte, teils enthemmte Wut-Gedanken anzubieten. Damit beendet Rock-Blogger und Blog-Rocker Sigismund Rüstig seinen Versuch, auf multimediale Weise Meinungen und Kommentare zu aktuellen Reiz-Themen in Form von Texten und Liedern zu posten und verabschiedet sich aus diesem Forum. Nicht alle Medien haben dieses Format verstanden!
Die Etablierten verhalten sich undemokratisch!
Auch wenn es den etablierten Parteien nicht schmeckt: Es nützt nichts, die Schmuddelkinder in die Schmuddelecke zu schubsen und nicht mit ihnen spielen zu wollen. Undemokratisch ist nicht die AFD, undemokratisch sind vielmehr jene Politiker, welche jene Bürger nicht ernst nehmen, die eine Alternative gewählt haben.