Philologenverband Hessen: Digitalpakt 2.0 nachhaltig und unbürokratisch umsetzen

Mehr und bessere Fortbildungs- und Qualifizierungsangebote sind der richtige Weg

Der Hessische Philologenverband (hphv) begrüßt die Fortsetzung des Digitalpakts für Schulen über das Jahresende hinaus hinsichtlich der geplanten Infrastrukturinvestitionen und dem Ansatz, Fortbildungsangebote für Lehrkräfte auszubauen.

Große Bedenken sieht der Landesvorsitzende Volker Weigand aber bereits bei der Ankündigung, dass der Bund sich im Anschluss aus weiteren Finanzhilfen herausziehen will. Aus Sicht des hphv passt das nicht zu den Schritten, die zuletzt auf eine stärkere Vereinheitlichung von Schulpolitik abgezielt haben: „Damit wird die Förderung wieder stärker als zuvor abhängig von den jeweiligen Landesetats. Aufgrund der gestiegenen Verschuldung vieler Bundesländer mit einer noch schärferen Schuldenbremse als die des Bundes droht leider ein Negativszenario, in welchem gerade im Bereich der Bildungsetats der Rotstift angesetzt werden könnte“.

Mehr und bessere Fortbildungs- und Qualifizierungsangebote sind der richtige Weg, um Hessens Lehrkräfte zu stärken. Allerdings darf dies nicht erneut zu einer Arbeitszeiterhöhung führen. Forderungen, dass solche Angebote ausschließlich in der unterrichtsfreien Zeit angeboten werden sollen, wie sie seit Jahren vorgebracht werden, sind absolut unrealistisch und zurückzuweisen, da diese beim fortschreitenden Ausbau in Richtung Ganztag zwangsläufig am Abend oder Wochenende stattfinden müssen, was wiederum auch mit dem Arbeitsschutzgesetz kollidiert.

Zudem muss man aufgrund des Digitalpakts 1.0 skeptisch sein, was die Umsetzung hinsichtlich der Ausstattung angeht. „Unterschiedliche Leihverträge für Geräte von Schulträger zu Schulträger oder die mangelhafte Auswahl an Geräten, die teilweise deutlich am Bedarf der Kolleginnen und Kollegen vorbeigeht“, so Weigand, „sind in Fortsetzung an die erste Finanzierungsrunde zu befürchten. Das darf auf keinen Fall wieder geschehen!“ Auch sei eine langwierige Beschäftigung aller Kollegien mit der Erstellung von Konzepten, die übertriebenen Anforderungen genügen müssten, zu befürchten. Der hphv fordert gerade in diesem Zusammenhang, die Lehrerarbeitszeit nicht für die erneute und sehr zeitintensive Überarbeitung von Curricula und Lehrplänen vor Ort zu verschwenden, sondern allein auf den Unterricht zu fokussieren. +++

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