Mit Kameras und Laserscannern ausgestattete Autos sind im Auftrag der Stadt ab Montag, 4. März, bis voraussichtlich 15. April 2024 auf Fuldas Straßen unterwegs. Das Ziel: Mit den hochauflösenden, georeferenzierten und dreidimensionalen 360-Grad-Panoramaaufnahmen will die Verwaltung einen realitätsnahen Blick auf die Stadt gewinnen. Genutzt werden die gewonnenen Daten etwa als Grundlage für die Wirtschaftsförderung, für die Grünpflege, für verkehrsrechtliche Anordnungen oder die Straßen- und Radwegeplanung.
Die Fahrzeuge gehören der Cyclomedia Deutschland GmbH. Das Unternehmen war bereits im Sommer 2021 mit den Fahrzeugen im Stadtgebiet unterwegs, um erste Aufnahmen als Baustein für die weitere Digitalisierung der städtischen Infrastruktur anzufertigen. Jetzt soll erneut das gesamte Stadtgebiet befahren werden, um auch Veränderungen dokumentieren zu können. Künftig sollen die Panoramaaufnahmen alle zwei Jahre erstellt werden.
Im Jahr 2020 waren bereits spezielle Fahrzeuge unterwegs gewesen, die speziell den Straßenzustand genau unter die Lupe genommen haben. Später wurden diese Bilder ausgewertet und in einem Geoinformationssystem grafisch aufbereitet. Bei den Befahrungen durch Cyclomedia geht es nicht um den Zustand der Straßenoberfläche, sondern um Panoramaaufnahmen von der gesamten Umgebung. Erfasst werden dabei alle im öffentlichen Raum befindlichen Objekte wie Bäume, Verkehrsschilder, Bänke, Ampelanlagen, Schaltkästen etc. Gebäudefassaden, Dachaufbauten werden ebenfalls aufgenommen. Ein zusätzlicher Laserscanner tastet die Umgebung ab und liefert eine sogenannte dreidimensionale Punktwolke. Diese wird in die Panoramaaufnahmen integriert, so dass man im Bild in Zentimeter-Genauigkeit z.B. Flächen und Strecken ermitteln kann.
Dabei wird das Thema Datenschutz großgeschrieben: Möglicherweise miterfasste Gesichter und KFZ-Kennzeichen werden unkenntlich gemacht, bevor Cyclomedia die aufgenommenen Bilder der Stadt Fulda zur Verfügung stellt. Dort werden die gewonnenen ausschließlich für interne Zwecke gebraucht, eine Veröffentlichung im Internet, wie man sie beispielsweise von dem kommerziellen Angebot von Google-Street View oder ähnlichen Anbietern her kennt, ist ausgeschlossen. Cyclomedia ist Mitglied im Verein Selbstregulierung der Informationswirtschaft (SRIW) und ist Mitverfasser und Unterzeichner des Geodatenkodex. Weitere Informationen zum Thema Datenschutz bei Geodiensten gibt es auf der SRIW Homepage https://sriw.de. Das im Zuge der Digitalisierung der städtischen Infrastruktur gewonnene Bildmaterial soll dabei helfen, die Verwaltung effizienter zu machen: Die Bilder können zum Beispiel aufwendige Vor-Ort-Termine überflüssig machen und durch die exakte visuelle Unterstützung viele nützliche Informationen und Grundlagen für die Stadtplanung liefern. +++ pm