Ökumenischer Gedenkgottesdienst am Jahrestag des Kriegsausbruchs

Zweisprachig und vergleichsweise leise, dafür aber umso intensiver und bewegender waren die Gebete und Gesänge am Freitagabend im Fuldaer Dom: Am Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine gedachten Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez, der Dekan des evangelischen Kirchenkreises Fulda, Bengt Seeberg, sowie der ukrainische Pfarrer Ivan Hnativ der Opfer des brutalen Angriffskrieges in deutscher und ukrainischer Sprache. Bischof Dr. Michael Gerber war als Vertreter der katholischen Kirche parallel an einem bundesweiten ökumenischen Online-Friedensgebet beteiligt.

Es sei ein Abend zwischen Schmerz und Hoffnung, betonte Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez. Schmerz über das unendliche Leid und die unfassbaren Verluste in der Ukraine, Hoffnung aber auch, dass die Liebe den Hass besiegen möge. Gemeinsam baten der römisch-katholische Weihbischof Diez, der evangelische Dekan Bengt Seeberg und der ukrainische Pfarrer Ivan Hnativ darum im Fuldaer Dom den Herrn um den Frieden. Am Ende entzündeten sie als stilles Gebet Kerzen für den Frieden.

Vor dem Altarraum stand prominent platziert eine ukrainische Ikone. Die ist eine Leihgabe Geflüchteter und steht sonst an einem Seitenaltar des Doms als Ort des Gebetes und Gedenkens bereit. Im Gottesdienst beteten an diesem bewegenden Abend auch zahlreiche Geflüchtete aus der Ukraine mit, etwa auch Bewohnerinnen und Bewohner der Caritas-Unterkunft in Hilders-Steinbach.
Seit dem Ausbruch des brutalen Angriffskrieges auf die ganze Ukraine am 24. Februar 2022 sind die Menschen im Bistum Fulda ihren Schwestern und Brüdern in der Ukraine über das gemeinsame Gebet hinaus auch ganz praktisch verbunden. Eine gemeinsame Hilfs-AG des Bistums Fulda mit der Caritas, den Maltesern und dem Kolping-Diözesanverband hat zum Beispiel bereits zahlreiche Geld- und Sachspenden gesammelt und Hilfstransporte auf den Weg gebracht.

„Die Menschen in der Ukraine und die Geflüchteten, die zu uns kommen, werden auch in den kommenden Jahren weiterhin unsere Unterstützung benötigen“, erklärte Generalvikar Prälat Christof Steinert bereits im Vorfeld des Jahrestages. „Wir Christen sind Menschen mit einem langen Atem“, betonte in diesem Zusammenhang auch Bischof Dr. Michael Gerber, dass die Hilfe und die Solidarität aus dem Bistum Fulda nicht abnehmen werden. Ein nächster Hilfstransport ist für die Zeit nach Ostern geplant. Zweckgebundene Geld-Spenden für die Ukraine sind zudem jederzeit möglich unter dem Stichwort „Ukraine-Krieg Nothilfe“ auf das Spendenkonto des Caritasverbandes für die Diözese Fulda bei der Sparkasse Fulda, IBAN DE64 5305 0180 0000 0002 20. Auch Online-Spenden ist möglich: Auf www.caritas-fulda.de besteht dazu ein Direktlink; das Spendenziel lautet „Ukraine-Krieg Nothilfe“. Die Bistums-AG für Ukraine-Hilfe trägt dafür Sorge, dass jeder gespendete Euro in voller Höhe bei den Hilfebedürftigen ankommt. +++