OECD kritisiert hohe Steuervorteile für Firmenfahrzeuge

Berlin. Scharfe Kritik an hohen Subventionen für Firmenwagen in Industriestaaten übt die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Sie seien teuer und schädigten das Klima, sagte OECD-Generalsekretär Angel Gurría der Frankfurter Allgemeine Zeitung unter Berufung auf eine noch unveröffentlichte Untersuchung seiner Organisation. Mit 19 Prozent aller Autos in der OECD sei fast jedes fünfte Auto in den Industriestaaten zugelassene Fahrzeug steuerlich subventioniert.“Das führt zu mehr Autos auf den Straßen, zu höheren CO2-Emissionen und kostet die Regierungen jedes Jahr zwischen 19 und 33 Milliarden Euro,“ sagte Gurría der Zeitung.

Er warnte, die Weltgesellschaft befinde sich auf einem Kollisionskurs mit der Natur. Die Kohlendioxidemissionen müssten schnell gesenkt werden, damit die Temperatur nicht um mehr als zwei Grad über das vorindustrielle Niveau steige. Dabei spiele der Transportsektor eine wichtige Rolle, denn er verantworte allein rund ein Viertel der weltweiten CO2-Emissionen. Die Umwandlung in eine annähernd kohlendioxidfreie Wirtschaft sei nur „schwer zu erreichen, ohne Anpassungen im Transportsektor“, sagte Gurría der Zeitung am Rande des bis Donnerstag tagenden Weltverkehrsforums in Leipzig.

Firmenwagen sind gerade für deutsche Premium-Autobauer wie Audi, BDW und Mercedes ein wichtiger Absatzmarkt. Wie wichtig er gerade auch in Deutschland ist, zeigen die jüngsten Zahlen der Automobilindustrie. Demnach fiel ein Drittel aller hiesigen Pkw-Neuzulassungen von Januar bis April darunter, von 1,049 Millionen Neuzulassungen waren 352.000 Firmenwagen. +++ fuldainfo

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