Objekt des Monats: Kaffeesack der „Finca Fulda“

Von der Reinholz Kaffeerösterei geschenkt

Heiko Reinholz (rechts) besucht die Kaffeefarm von Rainer Böhme (links) in Mexiko. Fotos: Reinholz Kaffeerösterei / Johannes Ruppel. Montage: fdi

Der tägliche Kaffee am Morgen, an der Arbeit oder unterwegs ist für viele als Wachwacher und Genussmittel im Alltag unverzichtbar. Mit einem Pro-Kopf-Konsum von 169 Litern im Jahr 2021 ist Kaffee das Lieblingsgetränk der Deutschen. Heute ist Kaffee zum Lifestyle-Produkt geworden. Ob Espresso, Latte Macchiato, Cappuccino oder Flat White – die Auswahl an Kaffeespezialitäten ist riesig. Für die Zubereitung gibt es ebenfalls zahlreiche unterschiedliche Methoden, etwa der klassische Handfilter, praktische Vollautomaten und italienische Siebträgermaschinen. Entscheidend für den Geschmack sind allerdings die Qualität der Kaffeebohne, die Art der Röstung und der richtige Mahlgrad.

Auch in den kleinen, regionalen Röstereien in Fulda wird das schwarze Gold zelebriert. Für den ausgebildeten Kaffeesommelier Heiko Reinholz ist frisch aufgebrühter Filterkaffee die ehrlichste Art der Zubereitung, da sich die Aromen dabei am besten entfalten können. Mit der Gründung der Fuldaer Kaffeerösterei Reinholz machte er seine Leidenschaft zum Beruf. Besonders großen Wert legt der Röstmeister auf faire Löhne und Arbeitsbedingungen in den Herkunftsländern sowie die persönliche Zusammenarbeit mit den Kaffeebauern in Zentral- und Südamerika.

Einer der Farmer, mit denen Heiko Reinholz seit 2018 arbeitet, ist Rainer Böhme, selbst ein gebürtiger Fuldaer. Im Jahr 1974 wanderte er aus Deutschland aus und begann in den 1980er Jahren mit dem Kaffeeanbau in der Region Chiapas im Süden Mexikos. Dort bewirtschaftet er zusammen mit seiner Frau Ibbeth und rund 500 Mitarbeitenden mehrere Kaffeefarmen auf einer Fläche von rund 280 Hektar. Eine seiner Kaffeeplantagen benannte er nach seiner Heimatstadt „Finca Fulda“. Die Arabica-Bohnen werden im mexikanischen Hochland in Tapachula an der Grenze zu Guatemala auf einer Höhe von 1.300 bis 1.500 Metern angebaut. Nach der Ernte und Verarbeitung der reifen Kaffeekirschen wird der Rohkaffee traditionell in grob gewebte Jutesäcke abgefüllt, die zuvor mit dem Logo der „Finca Fulda“ mit dem Fuldaer Dom gestempelt wurden. Rund 70 Kilogramm Rohkaffee werden in einem Kaffeesack verpackt. Anschließend erfolgt der Transport ohne Zwischenhändler von der Plantage in Mexiko auf dem Seeweg im Schiffscontainer zum Hamburger Hafen und bis nach Fulda. Mit dem Verkauf des Kaffees werden auch die sozialen Projekte der „Finca Fulda“ für eine faire Bezahlung, Schulbildung und Versorgung der Mitarbeitenden sowie deren Familien unterstützt.

Der Kaffeesack der „Finca Fulda“ wurde dem Vonderau Museum von der Reinholz Kaffeerösterei geschenkt. Das Objekt ergänzt die Sammlung des Museums zur Fuldaer Zeitgeschichte und Gegenwart. Der Kaffeesack und die Geschichte dahinter veranschaulichen nicht nur die regionale Wirtschaftsentwicklung, sondern auch die globalen Verflechtungen und Migrationsgeschichte der Stadt. +++

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