Nistplätze neben geplanten Windkraftanlagen oft illegal entfernt

Die Staatsanwaltschaften entfalten zu wenig Ermittlungsdruck

Berlin. Naturschützer kritisieren systematische Angriffe auf Nist- und Brutplätze von geschützten Greifvögeln neben geplanten Windkraftanlagen. Wie der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, hat allein der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) seit 2010 mehr als 60 Fälle registriert, in denen einzelne oder mehrere Horste vernichtet wurden. In der Nähe von geplanten Windkraftanlagen würden immer wieder Greifvögel und ihre Horste beseitigt, kritisiert Nabu-Experte Lars Lachmann dem Magazin, „und schon steht der Genehmigung nichts mehr im Weg“. Betroffen sind Arten wie Rotmilan, Schreiadler und Mäusebussard. Die Naturschutzorganisation „Komitee gegen den Vogelmord“ fordert deshalb den Einsatz spezialisierter Ermittler für die Verfolgung von Attacken auf Greifvögel. Die Aufklärungsquote liegt nach ihren Erkenntnissen bislang unter zehn Prozent. Das Thema besorgt auch die Windkraftindustrie. Wolfram Axthelm, Geschäftsführer des Bundesverbands Windenergie bemängelt: „Die Staatsanwaltschaften entfalten zu wenig Ermittlungsdruck, es scheint bei dem Thema an Engagement zu fehlen.“ Sein Verband will selbst aktiv werden: „Wir überlegen, bundesweit Belohnungen zur Ergreifung der Täter auszuloben.“ +++

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