Neues Veranstaltungshighlight auf Schloss Fasanerie

FEINWERK – Markt für echte Dinge

Schloss Fasanerie

Eichenzell. Man wird sich den Namen merken müssen. Von diesem Herbst an spielt FEINWERK eine besondere Rolle im Jahreslauf jener Veranstaltungen, die die Region Fulda schmücken und bekannter werden lassen möchte. FEINWERK geht vom 06.- bis 08. Oktober an den Start. Es wird ein Markt für echte Dinge sein – aus den Bereichen modernes Design und feines Handwerk, individuell und qualitativ hochwertig. Dinge, die von Menschen präsentiert werden, die sie selbst entworfen bzw. geschaffen haben. Dazu eine überraschende Gastronomie sowie Workshops und Live-Musik an allen Veranstaltungstagen.

Am Dienstag wurde FEINWERK – Markt für echte Dinge der Öffentlichkeit vorgestellt. In der Küchenruine von Schloss Fasanerie begrüßte Donatus Landgraf von Hessen die Gäste. Als Initiator und Veranstalter erläuterte er das Konzept der neuen Veranstaltung. Die barocke Anlage von Schloss Fasanerie soll vom 06.-bis 08. Oktober 2017 zu einem Treffpunkt für Kreative werden. Frische Ideen von jungen Designern erwarten die Besucher in den Höfen und Scheunen des Schlosses ebenso, wie meisterliche Arbeiten aus traditionellem Handwerk. Die Besucher werden außergewöhnliche Dinge finden, an denen sie noch nach Jahren Freude haben – und mit den Gestaltern und Herstellern der hochwertigen und innovativen Produkte ins Gespräch kommen. Donatus Landgraf von Hessen ist sich sicher, dass die unvergleichliche Atmosphäre des Ortes diese neue Veranstaltung zu etwas Besonderem machen wird. Damit der Markt für echte Dinge greif- und sichtbar werden konnte, zeigten drei Aussteller ihre besonderen Produkte und Arbeitstechniken – und boten so einen Vorgeschmack auf das, was die Besucher im kommenden Oktober erwartet.

Den Anfang machte CHEOPS wohnnatur mit dem Label „Rhöner Wohnen“. Wie er selbst sagt, überträgt der Designer Martin Hoogen die klaren Konturen und offenen Fernen der Rhön auf Möbel. Pia Groß, die Architektin für Wohnraumplanung des Fuldaer Unternehmens, zeigte am Dienstag auf Schloss Fasanerie, was hinter dem Konzept steckt: „Rhöner Wohnen bedeutet für uns, Produkte zu erschaffen, deren Geschichte wir von Anfang an erzählen können.“ Dies ist möglich, da jedes Möbelstück von der Holzauswahl bis zu Oberfläche von einem einzigen Schreiner in der eigenen Werkstatt vor Ort gebaut wird. Ihr Mitarbeiter Benedikt Förster demonstrierte dies in der Küchenruine des Barockschlosses an einem Lanz-Hocker. Die Bierhocker haben als Sitzfläche alte Lanz-Traktoren-Sitze. Die Grundidee: Eine Form zu nutzen, die sich über Jahrzehnte bewährt hat. Außerdem die alten, patinierten Metallsitze mit massivem Holz zu verbinden, um einen reizvollen Gegensatz der Materialien herzustellen. „Der Hocker ist für mich ein Beispiel, dass Gestaltung und Design bekannte Dinge in einen neuen Zusammenhang bringen können, um etwas Neues entstehen zu lassen“, so Martin Hoogen.

Weiter ging die Vorstellungsrunde mit industrierelikt. Schon in der Schulzeit entdeckte Karen Häcker ihre Leidenschaft für das Recycling: Auf Schrottplätzen schnitt sie Sitzpolster aus Autos, um daraus Taschen zu nähen. Seit 2005 steht diese Idee auf größeren Beinen. Zusammen mit dem Umweltwissenschaftler Michel Treiber hat sie industrierelikt ins Leben gerufen. Aus ungenutzten, hochwertigen Industrieausschüssen fertigt das Design-Label extravagante und zugleich zeitlose Taschen und Accessoires. Verwendet werden hochwertige Textilien und Furniere, die ursprünglich zum Beispiel für einen Friseurstuhl oder eine Yacht gedacht waren. „Jede Tasche ist ein umweltfreundlich und fair produziertes Unikat. Außerdem leisten unsere Produkte einen Beitrag zur Abfallreduzierung in der Industrie“, so Michel Treiber.

Zum Schluss stellte Claude Wingenfelder ihre meeresleuchten vor. Die Schweizerin fertigt im nördlichen Schleswig-Holstein besondere Lampen-Objekte, die ihre Liebe zur See widerspiegeln. Das Außergewöhnliche an ihren meeresleuchten ist die Kombination von rauen, gefundenen Materialien und glamourösen Kronleuchterteilen. Der rote Faden ist das Meer und alles, was es mit sich bringt. Die Fundstücke stammen dabei nicht nur von der deutschen und dänischen Küste, viele „Beuteteile“ für ihre Lampen und Leuchten sammelt sie auf Reisen. Alle meeresleuchten werden von Claude Wingenfelder in Handarbeit gefertigt. Für eine Tisch-oder Deckenleuchte benötigt sie in der Regel mindestens zwei Wochen. „Aber nach oben ist immer Luft. Ich habe auch schon doppelt so lange daran gesessen“, gibt die Künstlerin zu.

Nach diesen besonderen Einblicken in den Markt für echte Dinge, wendete sich der Eichenzeller Bürgermeister Dieter Kolb an die Gäste: „FEINWERK wird eine hochkarätige Veranstaltung und ein voller Erfolg – ganz, wie die Fürstlichen Gartenfeste, die inzwischen über die Landesgrenze hinweg bekannt sind“, davon ist Kolb überzeugt. Zum Abschluss reichte Sven Nelles von Nelles Catering Köstliches aus der regionalen Küche. So durften die Gäste u. a. frisch auf dem historischen Herd der Küchenruine angebratene Blutwurst, Rhön-Forelle und Bauernbrot aus der Region genießen. +++ (pm/üa)