
Lange haben die Verantwortlichen darauf gewartet – jetzt ist es endlich soweit: Die Mobile Jugendarbeit in Fulda verfügt nun über einen eigenen Kleinbus, der die Möglichkeiten und den Aktionsradius für die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter enorm vergrößert.
Das wurde bei einem Pressetermin deutlich, bei dem der Bus im Beisein von Bürgermeister Dag Wehner und Jugendamtsleiter Stefan Mölleney der Öffentlichkeit vorgestellt und symbolisch in Dienst gestellt wurde. Marlene Stahlberg und Nezam Kiniki, die beide in der mobilen Jugendarbeit der Stadt Fulda als Sozialarbeiterin beziehungsweise Sozialarbeiter tätig sind, zeigten sich von dem neuen Fahrzeug, einem Ford „Nugget“, hellauf begeistert und berichteten von den ersten Erfahrungen: „Viele unserer Kolleginnen und Kollegen in anderen Städten Hessens wären glücklich, wenn sie ein solchen Bus für die Jugendarbeit hätten“, sagten Stahlberg und Kiniki. Bürgermeister Wehner betonte, das Fahrzeug stelle eine „wesentliche Erweiterung der Optionen“ für die Jugendarbeit dar, dabei werde das Fahrzeug längst nicht nur sogenannte Problemviertel ansteuern, sondern überall Präsenz zeigen können, wo Jugendliche ihre selbstgewählten Treffpunkte haben.
Im Rahmen der Mobilen Jugendarbeit werden in der Stadt Fulda junge Menschen im Alter von 10 bis 27 Jahren aufgesucht, begleitet und unterstützt. Das Ziel der Arbeit ist es, die Lebenssituation junger benachteiligter Menschen nachhaltig zu verbessern und sie in ihrer Entwicklung zu fördern und ihnen ein Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen. „Wir sprechen die Jugendlichen an, versuchen Beziehungen aufzubauen und machen unverbindliche und niedrigschwellige Angebote, zum Beispiele (Outdoor-)Spiele oder Hilfe bei der Jobsuche und Bewerbung“, erläuterte Marlene Stahlberg die Vorgehensweise. Dabei sind die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sowohl in solchen Quartieren unterwegs, wo es auch stationäre Einrichtungen wie etwa Jugendtreffs gibt, als auch in Stadtteilen, wo die Jugendlichen bislang noch wenige Angebote finden. Dabei gebe es auch eine Klientel, die man wegen verbreiteter Vorurteile, Hemmschwellen und Vorbehalte wohl nie in einen Jugendtreff lotsen könne, die aber für das mobile Angebot im Kleinbus sehr empfänglich sei, ergänzte Nezam Kiniki. Gleichzeitig biete der Bus auch einen (wetter-)geschützten Ort, an dem auch vertraulichen Vier-Augen-Gespräche mit den Jugendlichen möglich seien.
Zunächst ist der Bus schwerpunktmäßig in den Stadtteilen Galerie, Ziehers-Nord, Kohlhaus und Edelzeller Siedlung unterwegs, aber die große Stärke liegt in der Flexibilität. Bürgermeister Wehner gab ein Beispiel: „Ich hätte mir beispielsweise gut vorstellen können, den Bus – wenn wir ihn damals schon gehabt hätten – während der Corona-Zeit auf den Domplatz zu stellen, wo phasenweise ja Hunderte Jugendliche zusammenkamen, weil sonstige Einrichtungen pandemiebedingt geschlossen hatten.“ Immer wenn kurzfristig solche Trends entstünden, sei man künftig flexibel mit der Jugendarbeit vor Ort, so Wehner. +++ pm