Neue Streiks bei Lufthansa und Bahn angelaufen

Spahn fordert Bahngipfel im Kanzleramt: "Scholz muss eingreifen"

Bei der Lufthansa ist am frühen Dienstagmorgen der von der Gewerkschaft Ufo angekündigte zweitägige Warnstreik des Kabinenpersonals angelaufen. Nachdem der Personenverkehr bei der Deutschen Bahn bereits seit 2 Uhr von der Lokführergewerkschaft GDL bestreikt wird, kommt es seit 4 Uhr somit auch im Flugverkehr zu Einschränkungen: Die Gewerkschaft will konkret am Dienstag alle Abflüge des Unternehmens von Frankfurt bestreiken und am Mittwoch alle Abflüge von München.

Gäste, deren Flug durch den Ufo-Streik betroffen sind, würden zurzeit umgebucht, teilte die Lufthansa mit. Dieser Prozess dauere noch an. Passagiere sollen digital informiert werden. Die Gewerkschaft fordert in dem Tarifstreit unter anderem 15 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von 18 Monaten sowie 3.000 Euro Inflationsausgleichsprämie. Beim Tarifkonflikt bei der Bahn geht es wiederum vor allem um eine Verkürzung der Arbeitszeit auf eine 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Das Unternehmen war am Montag beim Arbeitsgericht in Frankfurt mit dem Versuch gescheitert, die Arbeitsniederlungen gerichtlich zu stoppen. Die Bahn hatte daraufhin angekündigt, in Berufung zu gehen – die Verhandlung vor dem zuständigen Landesarbeitsgericht in Hessen soll voraussichtlich am Dienstagmittag stattfinden.

Spahn fordert Bahngipfel im Kanzleramt: „Scholz muss eingreifen“

Nach der erneuten Eskalation im Tarifkonflikt zwischen Deutscher Bahn und Lokführergewerkschaft GDL fordert der stellvertretende CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Jens Spahn ein Eingreifen des Bundeskanzlers. Zu „Bild“ sagte Spahn: „Olaf Scholz muss jetzt eingreifen und vermitteln. Der Kanzler darf nicht länger zulassen, dass dieser Streik-Irrsinn unser Land lahmlegt. Das wird zunehmend zur Standort-Gefahr.“ Spahn sprach sich außerdem dafür aus, das Streikrecht zu verschärfen. „Die Ampel muss gesetzlich sicherstellen, dass Streiks in der kritischen Infrastruktur nicht mehr derart eskalieren können“, sagte Spahn zu „Bild“. +++