Neue Fassadenbeschriftung für die Geschäftsstelle der Kreishandwerkerschaft Fulda

Klassisches Handwerk trifft Innovation und Technologie

Heute vor fast genau 50 Jahren bezog die Kreishandwerkerschaft Fulda als Körperschaft des Öffentlichen Rechts ihre heutige Geschäftsstelle in der Fuldaer Rabanusstraße 33. Seinerzeit als „Haus des Handwerks“ benannt, wird dies auch in zukünftig von außen klar zu erkennen sein. Anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens hat die Kreishandwerkerschaft Fulda eine neue Fassadenbeschriftung erhalten.

Der blaue Schriftzug „Haus des Handwerks“ sowie darunter im dezenteren dunkelblauen Schriftzug „Kreishandwerkerschaft Fulda“ sowie darunter „Verstehen Bündeln Handeln“ erfolgte über einen neuartigen digitalen Wanddruck. Nur wenige Meter links neben der Fassadenaufschrift findet sich ein weiterer Druck, der für Kreishandwerkerschaften charakteristisch ist. Man kennt und wirbt mit ihm: „Das Handwerk. Die Wirtschaftsmacht. Von nebenan.“ Verantwortlich für die Drucke an der Fassade zeigen sich Sebastian Ruschke und sein Team von Edle Räume Fulda/Hünfeld, ein seit 1986 bestehendes Familienunternehmen, das sich einer exklusiven Raumgestaltung in höchster Qualität verschrieben hat. Das Ergebnis kann sich nach mehreren Stunden des digitalen Druckens sehen lassen. Der Eingangsbereich der Kreishandwerkerschaft Fulda erstrahlt pünktlich zum 50-jährigen Jubiläum wahrhaftig in neuem Glanz.

Dass die neuartige Erfindung digitaler Prozesse für die gute alte Handwerkskunst nicht das Ende bedeuten muss, weiß die Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Fulda, Gabriele Leipold, die heute bei der offiziellen Präsentation einen neben ihr stehenden Maler und Lackierer auf dessen Frage, ob denn jetzt die Maler arbeitslos würden, sofort beruhigte: „Auf Maler wird man immer angewiesen sein. Man denke nur an die Farbzusammensetzung. Wie gut das Malerhandwerk und neue digitale Prozesse Hand in Hand gehen können, zeigt doch genau dieses und unser Beispiel“, so Leipold.

„Wir haben uns zu unserem 50-jährigen Jubiläum vom Vorstand der Kreishandwerkerschaft Gedanken gemacht, wie wir die Außenfassade, die ja von außen doch eher dezent erkennen lässt, dass in diesem Gebäude die Geschäftsstelle der Kreishandwerkerschaft Fulda verortet ist, gestalten lassen möchten“, so Christoph Abel, stellvertretender Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Fulda. Schnell sei man sich darüber einig gewesen, dass auch in Zukunft der ursprüngliche Schriftzug an der Fassade, „Haus des Handwerks“, Bestand haben soll. Während man im Vorstand noch angeregt über die Art und Weise diskutierte, wie die Fassadenbeschriftung aussehen – und vor allem erfolgen könne, habe sich zwischenzeitlich „eine ganz neue, moderne Technologie“ aufgetan. Christoph Abel: „Wir sind dankbar und froh, dass wir hier im Landkreis Fulda so innovative Unternehmen haben, die die Transformation des Handwerks mittragen und vor allem auch mitleben. Insofern sind wir froh, dass wir heute der Öffentlichkeit präsentieren können, in welcher Form man heutzutage bildliche Darstellungen oder Schriftzüge an eine Fassade anbringen kann.“

Zur Präsentation der neuen Fassadenbeschriftung am Dienstag war auch der stellvertretende Obermeister der Maler- und Lackierer-Innung Fulda-Hünfeld, Thorsten Lins, gekommen, um sich ein Bild von der neuartigen Methode zu machen. Lins für seinen Teil staunte nicht schlecht über die Anbringungsmethode seines digitalen Konkurrenten. Gabriele Leipold fügte in diesem Zusammenhang an, dass hier nicht etwa von Konkurrenten zu sprechen sei. Er und das Familienunternehmen Ruschke seien natürlich „Kollegen“, die sich auf Augenhöhe und mit Respekt für die Arbeit des jeweiligen anderen begegnen. Letztlich mache es die Kombination aus beiden Sparten wohl aber aus der gleichen Familie.

Extra aus Kassel nach Fulda angereist war Heiko Brock, bei der Handwerkskammer Kassel zuständig für die Beratung zur Digitalisierung. Auch er befand die neue Fassadenbeschriftung als gelungen. Sich einen Eindruck von der neuartigen Technik verschaffen, wollte sich auch Marco Ziegler, Community-Manager beim KDLR-Kompetenzzentrum für Digitalisierung im ländlichen Raum unter dem Dach des House of Digital Transformation e.V. Ziel des Kompetenzzentrums an den Standorten Fulda und Kassel ist die enge Vernetzung von Unternehmen, Hochschulen und Kommunen, um Digitalisierungsprojekte auch auf regionale Anforderungen anzupassen und hessischen Regionen zur Verfügung zu stehen.

Wegen der Haltbarkeit halber wurde über die Fassadenbeschriftung ein spezieller UV-Schutz aufgetragen. So kann der Druck bis zu zehn Jahren halten, ohne dass der Glanz an der Oberfläche verloren geht und nach spätestens drei Jahren kreidig wird, sagt Sebastian Ruschke. Normalerweise finden die Wanddrucke im Innenbereich ihre Verwendung. Hier hat man ein wenig experimentiert. „Wir Handwerker müssen immer auch ein Stück weit mit der Zeit gehen. So sind wir stetig auf der Suche nach neuen Materialien und wollen dementsprechend Oberflächen auch immer wieder anders gestalten“, so Sebastian Ruschke. Dieser weiter: „Es wird nicht immer gezeigt, was man im Handwerk alles zu leisten vermag. Bevor man jedoch mit neuen Technologien in die Öffentlichkeit geht, wäre es vorerst gut, wenn man mit dem entsprechenden Material oder der entsprechenden Technik etwas Routine entwickelt, bevor man ein großes Projekt, wie jetzt hier bei der Kreishandwerkerschaft annimmt. Wer uns in den Sozialen Medien folgt, der wird wissen, dass wir die Dinge, die wir machen, der Öffentlichkeit auch präsentieren.“

Wer genau hinschaut, dem wird bei der neuen Fassadenbeschriftung auffallen, dass hier mit Schattenbildung gedruckt wurde. Der Anspruch bei solchen Drucken ist es, eine 3D-Optik zu erzeugen, dass es optisch so wirkt, als könne man die Buchstaben greifen. „Das ist das Schöne beim Druck gegenüber Folien, die diesen Effekt zumindest bis jetzt noch nicht erzeugen können“, weiß der Profi. +++ jessica auth