Nahles unzufrieden mit GroKo-Start

Nahles verspricht Neustart der SPD

Andrea Nahles (SPD)

Berlin. SPD-Fraktionschefin Andrea Nahles zeigt sich unzufrieden mit dem Start der Großen Koalition. „Es geht Kollegen wie Herrn Spahn oder Herrn Seehofer viel zu sehr um Eigenprofilierung. So kann es nicht weitergehen“, sagte Nahles dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Und bevor der Gesundheitsminister Spahn in oberschlauen Interviews die innenpolitischen Zustände in Deutschland schlechtredet – das Innenressort besetzt übrigens seit 13 Jahren die Union –, sollte er sich um seinen eigentlichen Job kümmern.“

Nahles fordert ein Eingreifen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). „Mitarbeiter, die große Reden schwingen, aber ihre Arbeit nicht erledigen, nerven die Kollegen und bekommen im wahren Leben Ärger mit dem Chef“, so die SPD-Politikerin. „Vornehmste Aufgabe der Kanzlerin ist es nun, das Regierungsgeschäft ans Laufen zu bekommen.“ Von der Kabinettsklausur in der kommenden Woche erwartet Nahles einen klaren Fahrplan für die nächsten zwölf Monate. „Es müsste langsam mal ein Bild von dieser Regierung entstehen: Sie muss trotz aller Unterschiede gemeinsam für dieses Land arbeiten“, so die SPD-Politikerin, die beim Parteitag am 22. April für den Parteivorsitz kandidiert.

Nahles verspricht Neustart der SPD

SPD-Fraktionschefin Andrea Nahles, die am 22. April für den Parteivorsitz kandidiert, verspricht einen Neustart ihrer Partei. „Wir können wieder Tritt fassen. Gut regieren und die SPD neu aufstellen – das ist kein Widerspruch, wie manche meinen“, sagte Nahles dem  RND weiter. „Wenn wir Zuversicht auch nach draußen erzeugen wollen, fängt das bei uns selbst an. Wir brauchen jetzt einen Neustart – und zwar im Vorwärtsgang.“ Nahles sagte, Erneuerung gehe auch als Regierungspartei: „Mit guter Teamarbeit kann uns das gelingen. Wir haben eine gute Regierungsmannschaft und werden jetzt auch das Profil der Partei wieder schärfen.“ Auf die Frage, ob sie bei ihrer Kandidatur zur Parteivorsitzenden auch eine Last spüren, sagte Nahles: „Ja, sicher. Es ist eine große Aufgabe.“ Dieses Amt übernehmen zu dürfen, sei eine große Ehre: „Und es ist natürlich auch eine beeindruckende Herausforderung.“ Die SPD brauche jetzt Zuversicht und Perspektive. „Viele an der Basis wollen glauben, dass es besser wird. Aber sie sind skeptisch“, sagte Nahles. Die Lösung könne nur sein, die Mitglieder einzubinden und nicht über ihre Köpfe hinweg zu entscheiden: „Wir müssen uns wieder Vertrauen erarbeiten. Ich weiß: Mit einem Fingerschnipp ist das nicht zu machen.“ +++

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