Sebastian Müller, forstpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag, betonte die Wichtigkeit des Dringlichkeitsantrags zur Evaluierung der FSC-Zertifizierung des Staatswaldes, der wesentliche Aspekte zur Zukunft des hessischen Waldes behandelt: „Wir setzen uns entschieden für einen vielseitigen und nachhaltig bewirtschafteten Wald ein, der sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Anforderungen erfüllt und den Menschen Raum für Erholung und Naturerlebnisse bietet.
Wir wissen, dass der hessische Wald bereits nach modernsten Grundsätzen und international hohen Naturschutzstandards bewirtschaftet wird. Besonders der hessische Staatswald erfüllt mit seiner Zertifizierung nach dem Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes (PEFC) herausragende Standards für eine nachhaltige und umweltschonende Forstwirtschaft. Außerdem gelten derzeit die Standards der Zertifizierung nach dem Forest Stewardship Council (FSC)-Standard.
Wir unterstreichen auch die Notwendigkeit sozialer Standards entlang der gesamten Liefer- und Produktionskette im Waldsektor, um eine gerechte und nachhaltige Bewirtschaftung sicherzustellen. Mit Sorge sehen wir den Austritt der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) und der RAL-Gütegemeinschaft (Vertretung der Forstunternehmer) aus dem Verein für verantwortungsvolle Waldwirtschaft e.V. FSC Deutschland. Die Auswirkungen auf die Sozialkammer des hessischen Staatswaldes werden kritisch betrachtet.
Von uns sehr ernst genommen werden die Auswirkungen des Klimawandels auf den hessischen Staatswald und die notwendigen Maßnahmen zur Bewältigung. Wir würdigen daher besonders die Leistungen von Försterinnen und Förstern, sowie Waldbesitzern und unterstützen den Einsatz klimaresistenter Baumarten für den Aufbau stabiler Wälder.
Ein wesentlicher Bestandteil unseres Antrags von CDU und SPD ist die umfassende Überprüfung und Evaluation der geltenden FSC-Standards. Wir fordern damit ein Moratorium bei der FSC-Zertifizierung des hessischen Staatswaldes bis März 2028 durchzuführen und für die Dauer des Moratoriums die FSC-Zertifizierung ruhen zu lassen, um die Vereinbarkeit der Standards mit den Anforderungen des klimaangepassten Waldumbaus zu prüfen und Bürokratie zu reduzieren. Dabei sollen insbesondere die langjährigen Erfahrungen der Försterinnen und Förstern einbezogen werden, die sich in der Praxis um unseren Wald kümmern.
Unser Dank gilt deshalb insbesondere den vielen Försterinnen und Förster sowie den Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern, die unter einer besonderen Arbeitsbelastung stehen und die für die Zukunft unseres Waldes große Leistungen erbringen. Auch ihnen müssen wir taugliche Werkzeuge für die tägliche Arbeit an die Hand geben. Dazu brauchen die Försterinnen und Förster Gestaltungsspielräume, vor allem aber unser Vertrauen!“ +++