Mit „Blockchain und Kryptowährungen – Fluch oder Segen?“ war die Veranstaltung des Mittelstand-Netzwerks Osthessen im Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) betitelt. Rüdiger Muth, der Landesbeauftragte des BVMW, hatte eingeladen, und mehr als 40 Unternehmerinnen und Unternehmer waren seinem Ruf gefolgt. Muth freute sich auf einen „sehr informativen Vortrag, der uns eine völlig neue Sicht auf das Wirtschafts- und Währungssystem geben wird“.
Nach einer Begrüßung des Gastgebers Thorsten Diemer von der Weinrich GmbH, in deren Räumlichkeiten der Vortrag gehalten wurde, ging es direkt ins Thema. Finanzexperte Markus Miller freute sich über sein Publikum: „Hier sitzen Zuhörer aus dem Mittelstand. Hier geht es nicht ums Zocken, sondern um die Zukunft.“ Miller ist sich sicher: „Die Technologie wird unsere Realwirtschaft revolutionieren. Wir haben ein krankes Geldsystem, das früher oder später scheitern wird.“ Beispiel: „Die Kaufkraft des US-Dollar ist in den vergangenen 40 Jahren von 100 Prozent auf unglaubliche 17 Prozent gefallen. Und dennoch sagen viele, der Bitcoin sei ein Spekulationsobjekt.“ Es sei aber auch der falsche Weg, der neuen Technologie blindes Vertrauen zu schenken und mit der rosaroten Brille herum zu spazieren. „Der Bitcoin kann scheitern.“ Doch Miller ist der Überzeugung: „Der Euro wird scheitern.“
Der Finanzexperte kreidet der Bundesrepublik Versäumnisse an: „Wir sind ein digitales Entwicklungsland. Der Breitbandausbau geht nur schleppend voran, aber Dorothee Bär, unsere Staatsministerin für Digitalisierung, philosophiert lieber über fliegende Taxis. Da ist eine bedrohliche Schieflage zu erkennen.“ Der Redner schloss mit der eindringlichen Bitte: „Eröffnen Sie ein Kryptokonto und beschäftigen Sie sich jetzt mit dem Thema. Irgendwann kommen Sie ohnehin nicht mehr drum herum.“ Markus Miller ist Unternehmer, Analyst, Publizist, Dozent und Blogger und hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht. Eines davon war unlängst die Titelstory einer Ausgabe von „Focus Money“. Mit leckeren Spezialitäten von Dieter und Benjamin Kehl vom Landhaus Kehl in der Rhön war anschließend viel Zeit zum Diskutieren und Netzwerken. +++
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