Merkel: G20 soll sich für fairen Wettbewerb miteinander einsetzen

Wir sind stolz darauf, dass unsere Produkte auf der Welt gefragt sind

Angela Merkel (CDU)
Angela Merkel (CDU)

Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Verantwortung der G20-Staaten als größte Wirtschaftsnationen dafür hervorgehoben, weltweit bessere Lebensbedingungen und mehr Chancen für alle zu eröffnen. Ein „fairer Wettbewerb miteinander“ sei die beste Antwort, so Merkel. In ihrem neuen Video-Podcast wies sie zugleich Vorwürfe an Deutschland wegen seiner Außenhandelsüberschüsse zurück: „Wir sind stolz darauf, dass unsere Produkte auf der Welt gefragt sind. Das ist ja unser Anspruch, dafür arbeiten sehr, sehr viele.“

Im Gespräch mit der Unternehmerin Dagmar Köhler-Repp aus Potsdam verwies Merkel auf die verstärkten Investitionen in die Forschung, die Verkehrsinfrastruktur, bei der Digitalisierung und beim Breitbandausbau in Deutschland. Zugleich werde sie sich als G20-Präsidentin weiter dafür einsetzen, nicht nur auf das Wachstum in BIP-Zahlen zu schauen, sondern auch auf das „inklusive Wachstum“. Merkel: „Das heißt, dass möglichst viele Frauen partizipieren können, dass der Aspekt der Nachhaltigkeit, des Klimaschutzes und der Gesundheitsvorsorge eine Rolle spielt.“ Neben der rein ökonomischen Agenda – inklusive der freien Handelsbedingungen – spielten auch gesellschaftliche Fragen eine zentrale Rolle, ganz vorneweg die Bildung, so Merkel. In der kommenden Woche nimmt die Bundeskanzlerin am Business20-Dialogforum mit den Wirtschaftsverbänden in Berlin teil.

Das Wirtschaftsforum ist Teil des zivilgesellschaftlichen Begleitprozesses des G20-Gipfels in Deutschland. Auf die Frage, wie Unternehmertum und insbesondere innovative Gründungen in Deutschland gefördert werden könnten, setzte sich Merkel für den Abbau von Bürokratie, Zuschüsse und gezielte Förderprogramme ein. Bei den Start-Up-Gründungen im digitalen Bereich stehe mehr Wagniskapital zur Verfügung und es gebe bessere Abschreibungsregelungen bei Verlusten im Fall von Zusammenschlüssen und Eigentümerwechseln. Zugleich plädierte Merkel dafür, eine Kultur zu entwickeln, die auch nicht erfolgreiche Unternehmensgründungen akzeptiert und anerkennt. „Denn wenn wir keine Unternehmensgründer und Unternehmensführer mehr haben, dann werden wir auch wenig Arbeitsplätze haben“, würdigte Merkel die Bereitschaft, finanzielle Risiken und unternehmerische Verantwortung einzugehen. +++