Merkel: Bei Öffnungen weiter „mit Augenmaß“ vorgehen

Spahn mahnt Fans in München zur "gebotenen Vorsicht"

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).
Angela Merkel (CDU).

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zur weiteren Vorsicht bei den Lockerungen der Corona-Maßnahmen gemahnt. Man müsse weiter „mit Augenmaß“ vorgehen, sagte die Kanzlerin am Mittwochnachmittag bei der Regierungsbefragung im Bundestag. Das Einhalten der AHA-Regeln bleibe weiter wichtig. „Vorbei ist die Pandemie noch nicht. Wir bewegen uns immer noch auf dünnem Eis.“ Die derzeitige Infektionslage in Deutschland sei aber „ermutigend“ und mache Hoffnung auf einen „guten Sommer“. Bundesweit liege die Sieben-Tage-Inzidenz in einem einstelligen Bereich. Das derzeitige Infektionsgeschehen lasse Öffnungen zu. „Sie sind sachgerecht und verhältnismäßig“, so die CDU-Politikerin. Merkel stellte sich am Mittwoch zum voraussichtlich letzten Mal im Bundestag den Fragen der Abgeordneten. Am Donnerstag wird sie ihre wohl letzte Regierungserklärung abgeben. Am Freitag geht das Parlament in die Sommerpause.

Spahn warnt vor „Sorgenherbst“ nach Urlaubssaison

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat vor einem „Sorgenherbst“ nach der Urlaubssaison gewarnt. Auf die Frage, ob die Menschen trotz Delta-Variante sorglos Urlaub buchen könnten, sagte er dem „Handelsblatt“: „Grundsätzlich ja. Bei Reiseländern, die von der Delta-Variante bereits stark betroffen sind, sieht das aber anders aus.“ Hier sei das Risiko deutlich höher, sich anzustecken und die Variante dann aus dem Urlaub wieder nach Hause zu bringen. „Ich appelliere an alle Reisende, sich sorgsam über das Infektionsgeschehen zu informieren, Testangebote anzunehmen und die Quarantänepflichten ernst zu nehmen. So führt der Urlaubssommer nicht zu einem Sorgenherbst“, sagte Spahn. „Es ist durchaus möglich, dass die Infektionszahlen durch die Delta-Variante wieder ansteigen, spätestens im Herbst.“ In der Debatte um möglichen Wechselunterricht nach den Sommerferien sagte der Gesundheitsminister: „Unser aller Ziel ist, so normal wie möglich nach den Ferien in das Schuljahr zu starten. Und das heißt natürlich: Mit Präsenzunterricht.“ Aktuell seien zwei Prozent der Schüler zwischen zwölf und 18 Jahren geimpft. „Und ich werbe dafür, dass möglichst viele dieses Angebot wahrnehmen“, sagte er. Auch Tests seien wichtig. „Gerade mit regelmäßigen Tests für die ganze Familie nach der Rückkehr aus dem Urlaub können wir vermeiden, dass Infektionen in die Schulen getragen werden“, sagte Spahn.

Spahn mahnt Fans in München zur „gebotenen Vorsicht“

Kurz vor dem EM-Spiel Deutschland gegen Ungarn fordert Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Fans im Münchner Stadion auf, sich an die AHA-Regeln zu halten. Man könne dank niedriger Inzidenzen und guten Impfquoten wieder mehr wagen, „allerdings nur mit der gebotenen Vorsicht“, sagte Spahn dem „Handelsblatt“. Konsequenzen für den Fall, dass die Auflagen nicht eingehalten werden, wollte er nicht nennen. „Das ist die Aufgabe der lokalen Behörden und Stadionbetreiber“. Aber der CDU-Politiker zeigte sich „optimistisch, dass sich die Mehrzahl der Fans aus Rücksicht aufeinander darauf einstellt“. Es sei allen klar: „Die Pandemie ist noch nicht überwunden“. Nach Ansicht des Gesundheitsministers sollten das EM-Halbfinale und -Finale in England nur unter vernünftigen Bedingungen stattfinden. „Die Bilder von voll besetzen, dicht gedrängten Stadien transportieren die falsche Botschaft – und zwar eine des Übermuts“, so Spahn. Und das in En  gland, das gerade schmerzhaft erlebe, wie gefährlich die Delta-Variante auch bei einer hohen Impfquote sein kann. „Mir persönlich ist nicht wohl dabei, Fußballspiele in einem solchen Virusvariantengebiet vor so vielen Zuschauern auszutragen“. +++

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