Lippenpflegemittel 18 von 35 Produkten mit kritischen Stoffen belastet

Anwender schlucken so rund 20 Gramm Lippenstift pro Jahr

Die belasteten Produkte. Bild: Warentest

Berlin. Betroffen sind vor allem Lippenpflegemittel, die Rohstoffe auf Erdölbasis enthalten. Darunter auch Markenprodukte wie etwa von Labello, Blistex oder Bebe. Über den Mund können die kritischen Substanzen direkt in den Körper gelangen. Regelmäßige Anwenderinnen und Anwender schlucken so rund 20 Gramm Lippenstift pro Jahr – und damit auch die enthaltenen Schadstoffe.

Die aromatischen Kohlenwasserstoffe (Moah) stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Bei den gesättigten Kohlenwasserstoffen (Mosh) sind die gesundheitlichen Folgen noch nicht vollständig geklärt. Da aber die Europäische Lebensmittelbehörde Efsa schon die Menge, die Verbraucher allein über Lebensmittel aufnehmen, als „potenziell bedenklich“ einschätzt, sollte die Aufnahme möglichst gering gehalten werden.

Aber auch ohne erdölbasierte Inhaltsstoffe können die Lippenpflegeprodukte bedenkliche Substanzen enthalten. Zwei Produkte aus der Apotheke – der Lippenpflegestift Nutritic Lippen von La Roche-Posay und der Aqualia Thermal Lippenbalsam von Vichy – enthalten kritische Posh. Das sind synthetische Kohlenwasserstoffe, die den Mosh sehr ähnlich sind und sich ebenfalls im Körper anreichern könnten. Sogar in einem Naturkosmetikprodukt, dem Lippenbalsam Granatapfel von Bee Natural, fand die Stiftung geringe Spuren von Mosh – die möglicherweise durch eine Verunreinigung beim Herstellungsprozess in den Lippenbalsam geraten sind.

Doch die Tester der Stiftung Warentest haben auch gute Nachrichten: 15 der 35 geprüften Lippenpflegeprodukte sind empfehlenswert. Darunter auch zahlreiche preiswerte Produkte, die unter zwei Euro kosten. Der ausführliche Test Lippenpflegemittel erscheint in der März-Ausgabe der Zeitschrift test. +++