Linke wählt Schwerdtner und van Aken zum neuen Spitzenduo

Auf dem Parteitag in Halle versucht die Linke einen Neustart

Ines Schwerdtner und Jan van Aken sind die neue Doppelspitze der Linkspartei. Van Aken kam auf dem Parteitag in Halle (Saale) am Samstag auf 88,0 Prozent der Stimmen. Er hatte mit Emanuel Schaaf einen nicht persönlich anwesenden Gegenkandidaten, der 3,5 Prozent der Stimmen erreichte. Schwerdtner kam ohne Konkurrenz auf dem für Frauen reservierten Ticket auf ein Ergebnis von 79,8 Prozent.

Auf dem Parteitag in Halle versucht die Linke einen Neustart. Nach der Abspaltung des BSW von Sahra Wagenknecht und mehreren Wahlschlappen hatten die bisherigen Vorsitzenden Martin Schirdewan und Janine Wissler ihren Rückzug angekündigt. Erklärtes Ziel der neuen Linken-Spitze ist es, wieder in Fraktionsstärke in den Bundestag einzuziehen.

Allerdings gibt es auch auf dem Parteitag in Halle mehrere Themen, die kontrovers diskutiert werden. Unter anderem rang die Partei lange um einen Kompromissantrag zur Lage im Nahen Osten. Am Samstag kam es zudem vor der Messe, in der die Tagung stattfindet, zu Pro-Palästina-Protesten. Ein Antrag, die Demonstranten auf dem Parteitag sprechen zu lassen, wurde aber abgelehnt.

Von den neuen Vorsitzenden ist Schwerdtner die politisch unerfahrenere: Sie ist erst im August 2023 der Linkspartei beigetreten, für die sie unter anderem erfolglos auf der Liste zur Europawahl 2024 kandidierte. Bisher war sie zudem als Journalistin und Publizistin tätig. Nach ihrer Bewerbungsrede kündigte sie am Samstag an, in Berlin-Lichtenberg für den Bundestag kandidieren zu wollen. Van Aken ist dagegen schon länger in der Partei. Von 2009 bis 2017 war er bereits Mitglied des Deutschen Bundestages. Ob auch er für den Bundestag kandidierten wird, ist noch offen. +++

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