Lehrerverband nach Bildungsgipfel optimistisch

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, hat sich im Anschluss an den Bildungsgipfel in Berlin hoffnungsvoll geäußert. „Ohne Zweifel war der Beginn dieses Bildungsgipfels sehr holprig, aber ich bin trotzdem optimistisch, dass es gut weitergeht“, sagte Meidinger den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Wir haben auf dem Gipfel gesehen, dass die Erkenntnis da ist, dass man nur gemeinsam gegen den Bildungsnotstand vorgehen kann.“

Der Lehrerverband hoffe nun, dass es in der angekündigten neuen Arbeitsgruppe eine breite Zusammenarbeit, auch mit Vertretern der Bildungspraxis, geben werde, so Meidinger. Der Vorsitzende des Bildungsausschusses des Bundestags, Kai Gehring, begrüßte die Ankündigung zur Bildung eines „Team Bildung“. „Die neue Arbeitsgruppe von Bund, Ländern und Kommunen muss schnellstmöglich ihre Arbeit aufnehmen und eng mit der Bildungsforschung und Stakeholdern der Zivilgesellschaft zusammenarbeiten  „, sagte der Grünen-Politiker. Es werde jetzt darauf ankommen, die Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren fortzuführen und sich konkrete ambitionierte Ziele zu setzen. Auf dem Gipfel sei ein gemeinsames Bewusstsein zu spüren gewesen, „dass Lernrückstände aufgeholt, der Lehrkräftemangel abgemildert, die Schulabbruchquote deutlich gesenkt und Chancengerechtigkeit gesteigert werden müssen“, sagte Gehring. Dieses müsse nun mit vereinten Kräften genutzt werden.

Union lästert über Bildungsgipfel von Stark-Watzinger

Aus Sicht des bildungspolitischen Sprechers der Unionsfraktion, Thomas Jarzombek (CDU), ist eine mangelhafte Vorbereitung des Bildungsgipfels von Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) der Grund, warum so viele Landesminister der Veranstaltung demonstrativ fernblieben. „14 von 16 Landesministern waren nicht da, nur sechs davon gehören der Union an“, sagte er der „Bild“. Für die meisten sei die Anreise „kaum sinnvoll“ gewesen „ohne zu erwartende Ergebnisse“. Jarzombek fügte an: „Dass selbst Britta Ernst nicht kam, obwohl sie mit dem Fahrrad hätte anreisen können, zeigt aber auch, dass der Kanzler und seine Frau wenig Begeisterung für diese Veranstaltung entwickeln konnten. Auch Scholz fehlte.“ Ernst hatte auf Anfrage der „Bild“ mitteilen lassen, sie müsse an einer verpflichtenden Kabinettssitzung der brandenburgischen Landesregierung teilnehmen.

Städte für dauerhafte Bildungs-Kooperation mit Bund und Ländern

Der Deutsche Städtetag hat Bund und Länder zu einer dauerhaften Kooperation mit den Kommunen in der Schulpolitik aufgefordert. „Was die Städte brauchen, ist eine dauerhafte Kooperation mit Bund und Ländern. Wir müssen unsere Kräfte bündeln und planvoller handeln im Bildungsbereich“, sagte Städtetags-Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der „Rheinischen Post“. „Bund und Länder legen immer wieder einzelne Förderprogramme auf, die mit der nächsten Wahl auslaufen und keine Planungssicherheit bieten. Das muss sich ändern“, sagte Dedy. „Kompetenzstreit bringt uns nicht weiter. Dafür sind die Herausforderungen im Bildungsbereich zu groß“, so der Städtetags-Chef. „Bund und Länder müssen sich endlich ernsthaft zum Thema Bildung mit den Städten an einen Tisch setzen. Der Bildungsgipfel kann dafür nur der Startschuss gewesen sein“, sagte Dedy. „Vom Bundesbildungsministerium gab es bisher aber keinen Versuch, mit den Städten einen Arbeitsprozess zu Bildun  gsthemen zu vereinbaren – auch nicht zur Umsetzung des Startchancen-Programms oder zum Digitalpakt 2.0“, kritisierte er. „Nötig ist ein Signal, dass das Bundesbildungsministerium zu einer ernsthaften Zusammenarbeit über alle bildungspolitischen Ebenen hinweg einlädt. Der Koalitionsvertrag der Ampel zeigt doch den richtigen Weg – wir brauchen die angekündigte Arbeitsgruppe von Bund, Ländern und Kommunen“, so Dedy. „Dieses Versprechen muss jetzt eingelöst werden.“ +++