Lauterbach beklagt „gezielte Angriffe“ auf Wissenschaftler

Karl Lauterbach (SPD). Foto: Susie Knoll

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat nach dem Ausscheiden des Berliner Virologen Christian Drosten aus dem Sachverständigenausschuss gezielte Angriffe auf Wissenschaftler beklagt. „Ich bedaure sehr, dass sich Christian Drosten aus dem Sachverständigenausschuss zurückgezogen hat“, sagte er der „Rheinischen Post“. „Auch falsche und rufschädigende Berichterstattung haben ihn zu diesem Schritt bewogen“, sagte Lauterbach.

Das Gremium verliere mit Drosten einen Wissenschaftler, der virologische wie epidemiologische Kompetenz besitze und diese auch noch verständlich vermitteln könne. „Er ist ein erstklassiger und unersetzbarer Berater für Politik“, sagte der Minister. Er sieht nach eigenen Angaben einzelne Medien in der Verantwortung für Drostens Schritt. „Sein Rückzug ist ein Beispiel, wie in der Corona-Pandemie gezielt Wissenschaftler angegriffen werden, um eine eigene Agenda durchzusetzen. Es ist unerträglich, wie dadurch  mehrere international anerkannte Experten in ihrer Arbeit behindert werden“, sagte Lauterbach. „Kritische Berichterstattung ist wichtig und zwingend notwendig. Aber auch mit Wissenschaftlern ist fairer Umgang geboten.“

Der SPD-Politiker kündigte Gespräche über die Zukunft des Gremiums an. „Wir werden mit der Ampel-Koalition in der kommenden Woche beraten, wie der Ausschuss jetzt weiterarbeiten soll. Auf das Gutachten kann aber nicht verzichtet werden“, sagte der Minister. Drosten, Leiter des Instituts für Virologie an der Charité Berlin, hatte am Donnerstag erklärt, sich aus dem Sachverständigenausschuss zur wissenschaftlichen Beurteilung der staatlichen Corona-Beschränkungen in Deutschland zurückzuziehen. +++

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